Heinsberg-Studie

Virologe Streeck wehrt sich gegen Vorwürfe der Vermarktung

Weil er im Zusammenhang mit der Heinsberg-Studie die Hilfe einer PR-Agentur in Anspruch genommen hat, gibt es Kritik an dem Bonner Wissenschaftler.

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Düsseldorf. Der Bonner Virologe Hendrik Streeck hat sich entschieden gegen Vorwürfe gewehrt, er habe seine Studie zum Corona-Infektionsgeschehen im Kreis Heinsberg vermarkten lassen.

„Das war keine Vermarktung“, sagte Streeck am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags. „Ich bin persönlich ganz schön davon getroffen, dass man das so darstellt.“ Er habe „in Rekordzeit“ eine Studie erstellt – und dann sei es gar nicht mehr um die Studie gegangen, sondern ihm sei unterstellt worden, es sei ihm um die Frage von Lockerungen der Corona-Beschränkungen gegangen.

Von Anfragen überrollt

Streeck sagte, er sei in einer Situation gewesen, in der „unheimlich viele Menschen“ an der Ausbreitung des Coronavirus interessiert gewesen seien. Er habe nicht mehr gewusst, wie er mit den ganzen Mails habe umgehen sollen und sei deshalb dankbar gewesen, dass ihm jemand „über die Schulter geschaut“ habe. Heute wisse er: „Es ist doof gelaufen.“ Er habe auch „schlaflose Nächte“ gehabt.

Die Öffentlichkeitsarbeit für die Heinsberg-Studie durch die Berliner Agentur Storymachine hatte für Kritik gesorgt. Die Studie war im Auftrag der NRW-Landesregierung entstanden.

Ein Forscher-Team um Streeck hatte in Gangelt an der niederländischen Grenze 919 Einwohner in 405 Haushalten befragt und Corona-Tests vorgenommen. In dem Ort hatten sich nach einer Karnevalssitzung Mitte Februar viele Bürger mit dem neuartigen Virus infiziert. Die Gemeinde gilt daher als Epizentrum des Virus in NRW. Die Situation ist allerdings nur bedingt vergleichbar mit anderen Regionen Deutschlands. (dpa)

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