Internisten

Weg mit RLV und Regressen!

Wenn die Budgets nicht fallen, müssen Leistungen rationiert werden. Davon geht BDI-Präsident Dr. Wolfgang Wesiack aus. Zum Auftakt des Internistentags schickte er Forderungen an die künftige Regierung.

Veröffentlicht:

BERLIN. Eine Abschaffung der Regelleistungsvolumina und der Regresse hat der Präsident des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI), Dr. Wolfgang Wesiack, von der künftigen Regierung gefordert.

Die Budgets in der ambulanten Versorgung sollten fallen, sagte Wesiack zum Auftakt des 6. Deutschen Internistentags am Donnerstag in Berlin.

Anderenfalls sei die Sicherstellung ohne Rationierung der Leistungen nicht mehr zu gewährleisten. Alternativ zu einem schrittweisen Abbau der Budgetierung könne auch bei einem vorgegebenen Finanzvolumen die Leistungsmenge verbindlich definiert werden, so Wesiack.

Leistungsfeindliche Regelleistungsvolumina

Die Regelleistungsvolumina bezeichnete Wesiack als leistungsfeindlich. Sie lösten unnötige Wartezeiten in der fachärztlichen Versorgung aus.

Zu den politischen Forderungen der Internisten zählt auch die nach mehr Wettbewerb der gesetzlichen Krankenkassen durch Beitragsautonomie.

Dies könne als Konsequenz die Abschaffung des Gesundheitsfonds und die Auflösung des GKV-Spitzenverbandes nach sich ziehen.

Gesetzliche Kassen und private Krankenversicherungen sollten über einen verpflichtenden Grundleistungskatalog in Wettbewerb untereinander treten können, so Wesiack.

Das duale System aus Gesetzlicher und Privater Krankenversicherung sei als Wettbewerbsmotor aber unbedingt beizubehalten.

Den Internisten ohne Schwerpunkt wies Wesiack eine Schlüsselrolle in der hausärztlichen Versorgung zu. "Schon heute wird ein Fünftel der hausärztlichen Leistungen von Internisten erbracht."

System der Fallpauschalen störanfällig

Für eine Reform der Krankenhausfinanzierung hat sich Dr. Hans-Friedrich Spies, zweiter Vize-Präsident des BDI ausgesprochen. Das System der Fallpauschalen sei störanfällig. Die degressive Vergütung von Krankenhausleistungen setze die Klinikverwaltungen unter Druck.

Spies forderte die kommende Regierung auf, die Länder zu ermahnen, ihren Investitionsverpflichtungen nachzukommen. Auch über die Einführung einer monistischen Finanzierung müsse nachgedacht werden, so Spies.

Mit kritischem Blick betrachten die Internisten den von der Bundesärztekammer eingeschlagenen Weg einer Novellierung der Muster-Weiterbildungsordnung.

Eine endgültige Einordnung der Arbeitsvorlage sei erst nach der vom Ärztetag geforderten Überprüfung durch die Landesärztekammern und Berufsverbände möglich, sagte der erste Vizepräsident des BDI, Dr. Wolf von Römer. (af)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

© Oleh / stock.adobe.com

Zielgerichtete Interleukin-23p19-Inhibition

Mirikizumab wirksam bei Colitis ulcerosa und Morbus Crohn

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Lilly Deutschland GmbH, Bad Homburg v.d.H.

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Update der Studie EPIsoDE

Psilocybin hält therapieresistente Depressionen ein Jahr lang in Schach

Lesetipps
Warnschild Grippewelle

© nmann77 / stock.adobe.com

ARE in Grafiken

RKI: Grippewelle deutet sich an

Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig

Im Krankenhaus wird der Patient unter Aufsicht eines Radiologen einer CT-Untersuchung unterzogen.

© Valerii Apetroaiei / stock.adobe.com

Vereinfachter Diagnose-Algorithmus

Lungenembolie mit weniger Bildgebung sicher ausschließen