Patientensicherheit

Wenn Tierarzneien zur Gefahr für Kinder werden

Kinder und Jugendliche nehmen offenar häufig unbeabsichtigt die Arzneien ihrer Haustiere ein. Das geht aus Daten eines US-Giftzentrums hervor.

Veröffentlicht:
Obacht, Verwechselungsgefahr!

Obacht, Verwechselungsgefahr!

© miya227 / Fotolia.com

COLUMBUS. Medikamente für Haustiere stellen eine Gefahr für Kinder und Jugendliche dar, wie das Central Ohio Poison Center aktuell meldet. (COPC). Sie berufen sich hierbei auf die Ergebnisse einer Untersuchung, die akutell auch in der Fachzeitschrift Pediatrics (2017; e20161496 DOI: 10.1542/peds.2016-1496) veröffentlicht wurde.

Dabei hat das COPC Notrufe von Januar 1999 bis Dezember 2013 untersucht, die die unbeabsichtigte Einnahme von Medikamenten für Haustiere durch Kinder und Jugendliche beinhalteten. Das Zentrum bekomme etwa zwei Anrufe pro Woche für diese Notfallart, heißt es in der Mitteilung.

Die meisten Notfälle betrafen der Auswertung zufolge Kinder im Alter von fünf Jahren oder jünger (88 Prozent), die Medikamente im Haus oder in der Wohnung gefunden und verschluckt hatten. Das Beruhigende: Zu einem Großteil war nicht von einer langfristigen gesundheitlichen Beeinträchtigung der Kinder und Jugendlichen auszugehen (97 Prozent). Mit 88 Prozent betrafen die meisten Notrufe Medikamente für Hunde.

Im Teenager-Alter kam es wiederum am häufigsten zu Notfällen, wenn die Tiermedikamente mit den eigenen Medikamenten verwechselt wurden (56 Prozent). In diesem Zusammenhang rät das COPC, Tierarzneien nicht am selben Ort wie Medikamente für Menschen aufzubewahren.

Weitere Hinweise des COPCs:

- Tiermedikamente hoch und außer Sichtweise von Kindern lagern und so lange verschließen, bis es Zeit für die nächste Dosis ist.

- Die Arzneien für das Haustier in Originalbehältern aufbewahren, um Verwechselungen zu vermeiden.

- Müssen Tiermedikamente mit Nahrung gemischt werden, dafür Sorge tragen, dass Kinder nicht im selben Raum sind und nichts von der Tiernahrung essen. (mmr)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus