Widersprüchliches Recht diskriminiert MVZ

Ein angestellter Arzt im MVZ ist weniger wert als ein Freiberufler. Das könnte einen drohenden Ärztemangel verschärfen.

Veröffentlicht:

MÜNCHEN (sto). Vor einer Verschärfung eines drohenden Ärztemangels durch widersprüchliche gesetzliche Vorgaben hat die Bundesvereinigung ambulante spezialfachärztliche Versorgung gewarnt.

Derzeit könnten angestellte Ärzte in Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) nur zwei Drittel der Leistungen abrechnen wie freiberuflich tätige Ärzte, erklärte Verbandsvorsitzender Dr. Axel Munte.

"Damit könnten MVZ, die der Gesetzgeber eigentlich fördern wollte, wirtschaftlich unattraktiv werden", sagte der ehemalige Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns.

Angestellten Ärzten mit einer vollen Zulassung werde von der Kassenärztlichen Vereinigung nur eine Arbeitszeit von 520 Stunden pro Quartal gegenüber 780 Stunden für einen freiberuflich tätigen Arzt zubilligt.

Bei Mehrleistung droht pauschale Kürzung

Werden mehr Leistungen erbracht und abgerechnet, drohten pauschale Kürzungen. Grund hierfür seien rechtliche Vorgaben, die nicht mehr den aktuellen Anforderungen moderner Versorgungsstrukturen entsprächen, so Munte.

Der Vertragsarztsitz, der mit einem jungen angestellten Arzt besetzt wird, verliere auf diese Weise ein Drittel seines Wertes, erklärte der stellvertretende Verbandsvorsitzende Dr. Wolfgang Abenhardt.

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

Lesetipps
Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“

Ein älteres Paar am Strand

© Monkey Business 2 / Shotshop / picture alliance (Symbolbild mit Fotomodellen)

Urteil zur Ärzteversorgung

Erfolgreiche Klage: Arztwitwe hat Anspruch auf Hinterbliebenenrente

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung