COVID-19-Schutzschirm

Zahnärzte warnen vor Erosion von Versorgungsstrukturen

In einem geharnischten Brief an Gesundheitsminister Spahn warnt die freie Zahnärzteschaft davor, die Zahnärzte in der Corona-Krise im Regen stehen zu lassen.

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Berlin. Vor einer „blitzartigen“ Erosion der Versorgung in Zahnarztpraxen hat der Freie Verband Deutscher Zahnärzte (FVDZ) gewarnt. Sollte der Schutzschirm in der Corona-Krise nicht wie geplant auch über den Zahnärzten aufgespannt sein, drohe vor allem „jungen Praxen“ aufgrund von Umsatzeinbrüchen der Ruin, heißt es in einem offenen Brief des Verbandes an Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU).

Ältere Kollegen würden frühzeitig aufgeben und ihre Praxen vermutlich ohne Nachfolger schließen, schreibt FVDZ-Bundesvorsitzender Harald Schrader. „Sehr geehrter Herr Spahn, wenn Sie in sonnigen Zeiten die Zahnärzte als vorbildlich loben, dann vergessen Sie bitte nicht, ihnen bei Regen und Hagel den Schirm aufzuspannen“, appelliert der FVDZ-Chef an den Minister. Ansonsten drohe „ein Teufelskreis“, in dem die zahnärztliche Versorgung erodiere und die Politik das Feld den „Investoren-gesteuerten MVZ“ überlasse.

Finanzhilfen nur als Darlehen?

Für den Unmut der Zahnärzte sorgen Berichte, wonach Zahnärzte wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr zwar 90 Prozent ihrer Honorare von 2019 als Liquiditätshilfe erhalten sollen. Nach einer Intervention des SPD-geführten Finanzministeriums soll dies aber in Form von Krediten geschehen. Diese sollen von den Zahnärzten bis 2022 zurückerstattet werden.

Ein Darlehen, wendet FVDZ-Chef Schrader ein, helfe den wenigsten seiner Kollegen weiter. Die Zahnärzte gehörten wie andere medizinische Berufsgruppen auch unter den Corona-Rettungsschirm gestellt. (hom)

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