vfa kritisiert erhöhten Zwangsrabatt

BERLIN (sun). Arzneimittelhersteller haben 2010 etwa eine Milliarde Euro mehr Rabatte gewährt als im Vorjahr. Insbesondere der Zwangsrabatt von 16 Prozent hat hier mit 660 Millionen Euro zu Buche geschlagen.

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Das belegt der Arzneimittel-Atlas 2011, der am Mittwoch in Berlin vorgestellt wurde. Der Arzneimittel-Atlas wird im Auftrag der forschenden Pharma-Unternehmen vom IGES Institut in Berlin erstellt.

vfa-Hauptgeschäftsführerin Birgit Fischer forderte jetzt die schwarz-gelbe Koalition auf, deren Kostendämpfungspolitik wieder aufzugeben.

Besonders der im August 2010 von sechs auf 16 Prozent erhöhte Zwangsrabatt müsse "überprüft" werden. "Ein Zwangsrabatt kann nur in Notsituationen einmalig helfen."

vfa: Notsituation gibt es nicht mehr

Aus Sicht des vfa gibt es diese Notsituation in diesem Jahr aber nicht mehr: Die gesetzlichen Krankenkassen haben im ersten Halbjahr 2011 mit einem Überschuss von etwa 2,4 Milliarden Euro abgeschlossen.

Die Ausgaben für Arzneimittel sanken um sechs Prozent. "Das im vergangenen Jahr von Experten prognostizierte Defizit der Kassen ist nicht eingetroffen", sagte Studienautor Bertram Häussler vom IGES-Institut.

Es kommt auf Balance zwischen Forschungsinvestitionen und Therapiekosten an

Fischer warnte davor, dass Innovationen die Patienten künftig nicht mehr erreichten und der "hohe Standard der Versorgungsqualität" gefährdet sei. Schließlich seien die Budgets der Kassen nur die "halbe Wahrheit".

Es komme vielmehr auf die "Balance" zwischen Forschungsinvestitionen und Therapiekosten an. Auch die frühe Nutzenbewertung bereitet dem vfa Sorge. Hier brauche es eine politische Begleitung und Moderation.

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