20. Felix-Burda-Award

Mehr Glamour für die Darmkrebsprävention

Seit 2003 verleiht die Felix-Burda-Stiftung ihren Award für Darmkrebsprävention. Zum 20. Mal wurden in Berlin innovative Ideen ausgezeichnet – darunter etwa auch ein KI-Projekt.

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Begehrtes Fotomotiv: Moderatorin Elena Uhlig in ihrem außergewöhnlichen Kleid zusammen mit den Preisträgern des Felix-Burda-Awards.

Begehrtes Fotomotiv: Moderatorin Elena Uhlig in ihrem außergewöhnlichen Kleid zusammen mit den Preisträgern des Felix-Burda-Awards.

© Dominik Beckmann for FBS / Hubert Burda Media

Berlin. Der Felix-Burda-Award hat Geburtstag: Bereits zum 20. Mal ist die Auszeichnung am vergangenen Freitagabend in Berlin verliehen worden. Mit dem 2003 erstmals initiierten Gesundheitspreis ehrt die Felix-Burda-Stiftung herausragendes Engagement für die Prävention von Darmkrebs.

In der Kategorie „Medizin & Wissenschaft“ hat ein KI-Projekt vom Else Kröner Fresenius Zentrum (EKFZ) für Digitale Gesundheit der Technischen Universität Dresden, des Universitätsklinikums Carl Gustav Carus Dresden sowie des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) Dresden / Heidelberg gewonnen, das mit Deep Learning präzisere Prognose bei Darmkrebs ermöglicht.

Professor Jakob Nikolas Kather vom EKFZ und Kollegen ist es gelungen, eine Künstliche Intelligenz im Rahmen einer innovativen und methodisch sehr hochwertigen translationalen Studie zu trainieren und für die Interpretation von Gewebsschnitten heranzuziehen.

Die Ergebnisse erlauben, eine Einteilung von Patienten in Risikogruppen und Aussagen zur Prognose zu treffen. Dies wiederum kann zu einer Individualisierung der Therapie und eine Verlängerung des Überlebens ermöglichen.

Vorsorge in leichter Sprache

In der Kategorie „Engagement des Jahres“ hat das Projekt „Leicht gesagt und einfach gemacht – Vorsorge und Früherkennung von Darm- und Hautkrebs“ gewonnen. Den Preis nahmen Giulia Kuchmann und Clemens Kraemer von der Krebsgesellschaft Nordrhein-Westfalen e.V. entgegen.

Das Projekt widmete sich insbesondere den rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland, die von einer geistigen oder seelischen Behinderung betroffen sind. Sie haben mit kognitiven Beeinträchtigungen oder Lern-, Lese- und Verständnisschwierigkeiten zu kämpfen und daher Schwierigkeiten, die üblichen Informationen zur Krebsvorsorge zu verstehen, zu beurteilen oder anzuwenden.

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Dabei nehmen gerade diese Menschen die Angebote der Krebsfrüherkennung deutlich seltener in Anspruch als der Bevölkerungsdurchschnitt. Die Krebsgesellschaft NRW e.V., die Evangelische Stiftung Volmarstein und die Hochschule für Gesundheit, Bochum haben hierfür 17 verschiedene Printprodukte und drei Videos, sowie eine Website in Leichter Sprache entwickelt.

Sonderpreis an ehrenamtlich engagierte Patientin

Der Sonderpreis Ehrenfelix ging in diesem Jahr an Esther Meyer. Die Ehrennadel wurde von Laudatorin Ruth Moschner überreicht. Moschner betonte den Durchhaltewillen von Esther Meyer, die als Mutter von zwei Kindern mit 44 Jahren an Darmkrebs erkrankte. Sie würdigte insbesondere das vielfältige, mediale Engagement der Hessin für die Darmkrebsvorsorge und ihren ehrenamtlichen Einsatz für die Selbsthilfevereinigung Deutsche ILCO e.V.

Die Schauspielerin und Entertainerin Elena Uhlig moderierte den Award und verlieh dem Abend mit ihrem Couture-Kleid, das die Theaterschneiderin Alexandra Brandner („The Masked Singer“, „Der Herr der Ringe“) aus 50 Meter Stoff handgefertigt hatte, einen besonders glamourösen Anstrich. Auf der Corsage prangte ein aus vier Kilogramm Strass gefertigter Darm, in dessen Inneren mehrere Polypen funkelten.

Mit Prävention lässt sich Darmkrebs verhindern, war die Botschaft nicht nur des Kleides, sondern des gesamten Abend, den der Springer Medizin Verlag als Medienpartner unterstützte. Unter den rund 500 Gästen aus Wissenschaft, Politik und Showbusiness waren viele prominente Namen. „Wir müssen ein bisschen Glamour in den Darm bringen!“, brachte es die Moderatorin Elena Uhlig auf den Punkt. (eb)

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