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Dr. Ady Naber erhält Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik

Mit seiner kamerabasierten kontaktlosen Methode hat Naber Risiken der Blutflussmessung reduziert und den derzeitigen Stand der Technik revolutioniert.

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Der Preisträger: Dr. Ady Naber

Der Preisträger: Dr. Ady Naber

© [M] VDE

Offenbach. Dr. Ady Naber von der Carl Zeiss Meditec AG hat den ersten Preis für Patientensicherheit in der Medizintechnik der beim VDE Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik angesiedelten Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik (VDE DGBMT) und des Aktionsbündnisses Patientensicherheit erhalten. Seine Promotion zu dem Thema „Intraoperative, Quantitative, and Non-Contact Blood Volume Flow Measurement via Indocyanine Green Fluorescence Angiography“ an der Fakultät für Elektrotechnik und Informationstechnik des Karlsruher Instituts für Technologie brachte Naber den mit 5000 Euro dotierten Preis ein. Mit seiner kamerabasierten kontaktlosen Methode hat Naber laut VDE. Mitteilung vom Freitag Risiken der Blutflussmessung reduziert und den derzeitigen Stand der Technik revolutioniert.

Zerebrovaskuläre Erkrankungen können als Blutung, aber auch als Mangeldurchblutung des Gehirnes auftreten. Am bekanntesten ist hier der akute Schlaganfall. Unter der im klinischen Sprachgebrauch meist als atherosklerotische Veränderung der arteriellen Hirngefäße verstandenen verminderten Durchblutung der abhängigen Hirnareale, machen in zahlreichen Fällen Revaskularisationsoperationen notwendig. Dieser chirurgische Eingriff hat das Ziel, die Gefäßfunktion, insbesondere den Blutfluss, wiederherzustellen. In ungefähr einem von zehn Eingriffen treten jedoch postoperative Komplikationen auf, teilweise bedingt durch eine unzureichende Durchflusssteigerung. Daher hat die intraoperative Überprüfung des Op-Erfolges hohes Potenzial, das gewünschte Op-Ergebnis zu erzielen durch intraoperative Beurteilung des Blutflusses und der Möglichkeit des sofortiger Intervention.

Derzeitige Stand der Technik birgt hohes Risiko

Der derzeitige Stand der Technik in der intraoperativen und quantitativen Blutflussmessung ist laut VDE die Nutzung der Ultraschall-Transitzeit-Durchflusssonde. Diese gibt zwar einen quantitativen Flusswert an, muss jedoch das Gefäß umschließen. Dies ist einerseits umständlich für den Chirurgen und andererseits birgt es das Risiko von Kontaminationen, Gefäßquetschungen und der Gefäßruptur. Dieses Risiko minimiere Naber mit einer in seiner Dissertation vorgestellten alternativen Methode, in der er Indocyaningrün, kurz ICG, verwendete. ICG ist im Rahmen einer Fluoreszenzangiographie (FA) eine kamerabasierte und somit kontaktlose Methode, die die oben genannten Risiken der Blutflussmessung reduziert.

Nach ex vivo Testung der auf dem systemic mean transit time theorem basierenden Apparatur konnte in vivo in retrospektiver Analyse an Patientien mit extrakranieller-zu-intrakranieller (EC-IC) Bypass Operation eine hohe Übereinstimmung mit der klinischen Referenzmethode gezeigt werden. Zusätzlich ermögliche die vorgestellte Methodik die simultane Messung mehrerer Flusswerte im Sichtfeld. Die Studie ist damit als proof of concept für eine deutlich weniger invasive Messmethodik anzusehen, die patientenrelevante aber bislang verfahrensimmanente Risiken deutlich reduzieren kann. (maw)

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