150 Nürnberger Ärzte schaffen sich IT-Versorgungsnetz

MÜNCHEN (sto). Im Praxisnetz Nürnberg Süd können sich die mehr als 150 Mitgliedspraxen aller Fachrichtungen jetzt zu einem elektronischen Versorgungsverbund zusammenschließen.

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Nach vierjähriger Vorarbeit seien nun alle technischen Probleme überwunden, teilte der Vorsitzende des Praxisnetzes, Dr. Michael Bangemann, mit.

Praxen, die sich dem elektronischen Verbund anschließen, können mit den eigenen Praxisverwaltungssystemen weiterarbeiten, haben auf Netzebene jedoch wesentlich mehr Auswertungs- und Steuerungsmöglichkeiten, erläuterte Bangemann. "Durch konsequente Verbesserungen ist ein technischer Riesensprung gelungen", sagte er.

Durch den elektronischen Zusammenschluss der Arztpraxen werde eine gezielte Auswertung bestehender Daten ermöglicht. Zugleich können medizinische Ergebnisse mit aktuellen Behandlungsempfehlungen verglichen werden.

Elektronische Patientenakte wichtigstes Merkmal

Die Umsetzung der Empfehlungen bleibe jedoch im Einzelfall in den Händen der behandelnden Ärzte, die die Besonderheiten ihrer Patienten vor Ort besser kennen, betonte Bangemann.

Eines der wichtigsten Merkmale des Verbundes sei die elektronische Patientenakte, über deren Freigabe der Patient im Einzelfall selbst entscheiden kann, erläuterte die stellvertretende Vorsitzende des Praxisnetzes, Martha Spiegel.

"Wir sind damit in der Lage, unsinnige und belastende Doppeluntersuchungen und vor allem problematische Doppelverordnungen von Arzneimitteln zum Wohl des Patienten frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden." Auch Nebenwirkungen, die unter Umständen durch eine Verordnung eines anderen Arztes verursacht werden, könnten so frühzeitig entdeckt werden.

Datensicherheit und Datenschutz seien durch ein Gutachten des Fraunhofer Instituts bestätigt, erklärte Bangemann. Nach den derzeitigen technischen Möglichkeiten sei in dem Netzwerk ein Höchstmaß an Sicherheit gegeben.

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