Telenotarzt

ADAC Luftrettung steigt in den Telenotarzt-Bereich ein

Die neu gegründete ADAC Telenotarzt gGmbH betreibt künftig als ersten Standort eine Telenotarzt-Zentrale in Hessen. Damit will der ADAC in diesem Bereich das öffentliche Gesundheitswesen und die Rettung aus Lebensgefahr fördern und verbessern.

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ADAC Luftrettung setzt künftig auch auf Telenotarztsysteme.

ADAC Luftrettung setzt künftig auch auf Telenotarztsysteme.

© ADAC Luftrettung

München. Die ADAC Luftrettung setzt bei der Weiterentwicklung und Verbesserung des öffentlich-rechtlichen Rettungsdienstes künftig verstärkt auch auf das Telenotarztsystem, heißt es in einer Pressemitteilung des ADAC. Dazu hat die gemeinnützige Organisation aus München ein ebenfalls gemeinnütziges Tochterunternehmen gegründet, das künftig unter dem Namen ADAC Telenotarzt gGmbH firmiert.

Als ersten Standort betreibt das Unternehmen den Telenotarztstandort Gelnhausen in Hessen. Dieser wird aktuell in vier Phasen für einen 24-Stunden-Telenotarzt-Betrieb ausgebaut und kann so die Landkreise Main-Kinzig sowie Waldeck-Frankenberg versorgen, heißt es in der Mitteilung.

Telenotarztsystem: Antwort auf viele Herausforderungen

„Wir wollen mit unserem Engagement in diesem Bereich das öffentliche Gesundheitswesen und die Rettung aus Lebensgefahr fördern und verbessern“, erklärt Frédéric Bruder, Geschäftsführer der ADAC Luftrettung. „Letztlich sehen wir als deutschlandweit tätiges Luftrettungsunternehmen täglich, dass ein Telenotarztsystem eine Antwort auf viele Herausforderungen im Rettungswesen sein wird.“

In Deutschland werden derzeit in immer mehr Regionen Standorte geschaffen, um mit den neuen Möglichkeiten der Telemedizin den Rettungsdienst weiterzuentwickeln. Die Vergabe der Leistung erfolgt dabei zumeist über öffentliche Ausschreibungen. Der Main-Kinzig-Kreis als Initiator des Telenotarztsystems in der Region hatte 2022 ein Vergabeverfahren initiiert, das die Firma umlaut telehealthcare GmbH Part of Accenture für sich entschieden hat. Mit diesem Unternehmen, das selbst mehrere Telenotarztstandorte betreibt, arbeitet die neue ADAC Telenotarzt gGmbH eng zusammen. umlaut gilt laut ADAC, als Pionier des Telenotarztwesens in Deutschland und betreibt seit 2014 den ersten Telenotarzt-Standort in Aachen. Die Firma forscht und entwickelt an Systemkomponenten und vor allem an einer digitalen Rettungskette mit Dokumentations- und Telenotarzt-Software, heißt es weiter. umlaut gehört seit 2022 zum global tätigen Beratungsunternehmen Accenture.

Attraktiver Arbeitsplatz im Rettungsdienst

Die ADAC Telenotarzt gGmbH will künftig vor allem als Betreiber von Telenotarzt-Zentralen fungieren. „Durch die Zusammenarbeit mit umlaut entsteht ein bisher einmaliges, vernetztes Angebot von Technik und Personal, von dem auch andere Regionen in Deutschland profitieren können. Es ist mittelfristig geplant, den Telenotärzten zusätzlich eine Tätigkeit als Notärztin oder Notarzt in der Luftrettung zu ermöglichen. So können wir einen besonders attraktiven Arbeitsplatz im Rettungsdienst anbieten“, erklärt der neue Geschäftsführer der Gesellschaft Andreas Estermeier.

Der Telenotarzt fungiere dabei als zusätzliches Einsatzmittel. Bei einem Einsatz können Vital-Daten vom Rettungswagen in eine Telenotarzt-Zentrale übertragen und damit wertvolle Zeit bei der Versorgung des Patienten gewonnen werden. Die Telenotarzt-Zentrale ist dabei oft an die Räume der Leitstellen angegliedert.

Ein Telenotarzt könne mehrere gleichzeitig laufende Einsätze betreuen und werde über die Leitstelle direkt alarmiert oder im Zuge einer Nachforderung eingesetzt, so der ADAC. (eb)

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