Ärzte dürfen nicht jeden in Steuersachen zu Rate ziehen

MÜNCHEN (mwo). Ärzte, die sich von einer ausländischen Steuerberatungsgesellschaft beraten lassen, sollten das Unternehmen nach ihrer Berufshaftpflichtversicherung fragen. Denn ohne eine solche Versicherung ist die Beratertätigkeit in Deutschland unzulässig, wie der Bundesfinanzhof (BFH) in einem Urteil entschied.

Veröffentlicht:

Damit wies der BFH die Klage einer englischen Steuerberatungsgesellschaft ab. Das Unternehmen wollte mit seinem Büro in den Niederlanden auch deutsche Steuerpflichtige beraten und vertreten.

Das Finanzamt erkannte die Gesellschaft aber nicht als Bevollmächtigte an, da sie nicht über eine nach deutschem Recht vorgeschriebene Berufshaftpflichtversicherung verfügt.

Finanzbehörde bekommt Recht

Der BFH gab der Finanzbehörde Recht. Eine grenzüberschreitende "geschäftsmäßige Hilfe in Steuersachen" dürfe die englische Steuerberatungsgesellschaft für in Deutschland ansässige Steuerpflichtige nicht leisten. Denn sie verfüge nicht über die notwendige Berufshaftpflichtversicherung.

Diese Voraussetzung für eine steuerliche Beratung verstoße nicht gegen die im EU-Recht festgelegte Dienstleistungsfreiheit, so der BFH weiter. Denn die Versicherung sei notwendig, um die Verbraucher vor möglichen Vermögensschäden zu schützten.

Az.: II R 6/10

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

EvidenzUpdate-Podcast

Methodische Frühlingsgefühle – oder warum Leitlinien ein bisschen Liebe brauchen

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung