Wirtschaftsbericht

Apotheker legen 2017 kräftig zu

Dem Versandhandel trauen die Apotheker mittelfristig zehn Prozent Anteil am Rx-Markt zu.

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POTSDAM. Die öffentlichen Apotheken in Deutschland erzielten im vergangenen Jahr einen Nettogesamtumsatz von 49,05 Milliarden Euro – 900 Millionen mehr als 2016.

Das geht aus dem am Mittwoch in Potsdam beim 55. Wirtschaftsforum des Deutschen Apothekerverbandes (DAV) vorgestellten "Apothekenwirtschaftsbericht 2018" hervor.

80,3 Prozent entfielen demnach 2017 auf den Bereich der rezeptpflichtigen Arzneimittel – 0,4 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Einen Rückgang um 0,1 Prozentpunkte auf 9,9 Prozent gab es laut Bericht beim apothekenüblichen Randsortiment.

Um 0,3 Prozentpunkte auf 9,8 Prozent schrumpfte der Umsatzanteil rezeptfreier Arzneimittel. Den Löwenanteil innerhalb dieses Bereiches entfiel mit 71,5 Prozent (2016: 71,1 Prozent) auf die Selbstmedikation mit apothekenpflichtigen Arzneimitteln.

Zweitgrößter Posten innerhalb dieses Bereiches stellten mit 23,1 Prozent (2016: 23,2 Prozent) die Verordnungen apothekenpflichtiger Arzneimittel dar. 5,4 Prozent (2016: 5,7 Prozent) entfielen auf die Selbstmedikation freiverkäuflicher Arzneimittel.

Der Wirtschaftsbericht geht auch auf das hochsensible Thema Rx-Versand ein: Nach eigenen Berechnungen kamen die öffentlichen Apotheken 2017 beim Umsatz – zum Abgabepreis des pharmazeutischen Unternehmers abzüglich Herstellerabschlägen – mit mehr als 28,8 Milliarden Euro auf einen Marktanteil von 99 Prozent.

Auf die Versandapotheken entfiel mit gerade einmal 305 Millionen Euro nur ein Prozent vom Umsatzkuchen.

Anders sah es bei OTC-Arzneimitteln und Nichtarzneimitteln aus: Hier kamen die Versandapotheken mit 842 Millionen Euro auf 17 Prozent – mit einer Steigerungsrate von 9,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die öffentlichen Apotheken verzeichneten mit knapp 4,1 Milliarden Euro nur eine Steigerung um 0,8 Prozent. Mittelfristig wiesen die Versender ein Potenzial von zehn Prozent am Rx-Markt aus, hieß es. (maw)

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