Bei Immobilienfonds droht Gewerbesteuer

MÜNCHEN (hai). Anleger sollten vor der Zeichnung eines geschlossenen Deutschland-Immobilienfonds prüfen, ob der Fonds allein aus Vermietung und Verpachtung einen Gewinn erzielen kann. Sonst sind die Renditechancen sehr gering.

Veröffentlicht:

Das legen zwei neue Urteile des Bundesfinanzhofs (BFH) nahe. Bislang werden die Gewinne geschlossener Fonds, die in Deutschland investieren, steuerlich als Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung angesehen. Darum unterliegen die Fondseinnahmen nicht der Gewerbesteuer. Zudem dürfen die Fonds die Immobilien nach einer Haltedauer von wenigstens zehn Jahren verkaufen, ohne den Gewinn aus der Differenz zwischen An- und Verkaufspreis versteuern zu müssen.

Nach den neuen Urteilen des höchsten Finanzgerichts können geschlossene Fonds aber sehr wohl der Gewerbesteuerpflicht unterliegen. Dies gilt immer dann, wenn ein Fonds den Immobilienerwerb in so hohem Umfang mit Krediten finanziert, dass die Mieteinnahmen gerade ausreichen, um Zins und Tilgung der Darlehen zu decken und keinen Überschuss abwerfen. Bei derartigen Fonds wird der eigentliche Gewinn für die Anleger erst beim späteren Verkauf der Immobilie erzielt, wenn der Veräußerungserlös über dem Kaufpreis liegt.

Der BFH geht davon aus, dass der Fonds rein als Immobilienhändler tätig ist. Der Immobilienhandel ist nach Ansicht der Richter aber grundsätzlich gewerbesteuerpflichtig. Zudem ist beim Immobilienhandel der Veräußerungsgewinn zu versteuern.

Urteile des Bundesfinanzhofs, Az.: IV R 49/04 und IV R 17/05

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Morbus Crohn und Colitis ulcerosa

Chronisch entzündliche Darmerkrankung noch vor Ausbruch identifizieren

Lesetipps
Dass es in der Medizin zwischen Männern und Frauen relevante Unterschiede gibt, ist schon länger bekannt. Dennoch werden immer noch insbesondere Frauen häufig schlecht versorgt, weil beispielsweise beim Herzinfarkt frauentypische Symptome nicht richtig gedeutet werden.

© zagandesign / stock.adobe.com

Stärkere Verankerung im Studium

Gendermedizin: Vorbehalte in der Ärzteschaft gibt es immer noch

Ein Kind kratzt sich an der atopischen Haut in der Ellenbogenkuhle.

© Marina Terechowa / stock.adobe.com

Drei-Stufen-Schema

Atopische Dermatitis bei Kindern: Wie eine effektive Therapie aussieht

HSK im Fokus: Der Hauptstadtkongress 2024 findet von 26. bis 28. Juni in Berlin statt.

© Rolf Schulten

Themenseite

Hauptstadtkongress: Unsere Berichte im Überblick