Betrugsverdacht: Helios-Kliniken beziehen Stellung

BERLIN (reh). Seit Ende Juni schwebt über der Poliklinik am Helios Klinikum in Berlin-Buch der Verdacht des Abrechnungsbetrugs (wir berichteten). Jetzt bezieht die Helios-Geschäftsführung in einem offenen Brief Stellung zu den Vorwürfen und Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin.

Veröffentlicht:

Darin wehrt sich der Klinikbetreiber gegen die Anschuldigung, dass ambulante Leistungen von nicht qualifizierten Ärzten erbracht worden sein sollen. Sie gibt aber durchaus Schwächen in der Abwicklung der ambulanten Leistungen zu.

Das Problem: Um Versorgungslücken zu schließen, würden von den KVen häufig Klinikärzte zur Erbringung ambulanter Leistungen zugelassen, so Helios-Geschäftsführer Dr. Francesco De Meo.

Behandlungen sind stets korrekt durchgeführt worden

Gemäß geltendem Zulassungsrecht müssten diese Ärzte ihre Leistungen jedoch höchstpersönlich erbringen. Eine Auflage, die "im Klinikalltag oft nicht einfach oder zeitgerecht" umzusetzen sei.

Aber: Die Behandlungen seien stets von qualifizierten Ärzten medizinisch korrekt durchgeführt worden, erklät De Meo. Außerdem seien nur tatsächlich erbrachte Leistungen abgerechnet worden und die Poliklinik habe keine überhöhten Rechnungen gestellt.

Dem Klinik-Betreiber ist aber noch etwas wichtig: Helios habe selbst bereits 2009 begonnen, die Erbringung und Abrechnung ambulanter Leistungen in den eigenen Einrichtungen zu überprüfen und soweit erforderlich den formalen Anforderungen anzupassen. Die Erkenntnisse des Klinik-Betreibers hierzu lägen der Staatsanwaltschaft vor.

Dennoch übt De Meo in seinem offenen Brief auch Kritik an dem Zulassungsrecht: "Den Patienten wäre mehr gedient, wenn Behandlungen flexibel von qualifizierten Ärzteteams erbracht werden könnten."

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung