Biotech-Branche hadert mit Finanzierung

FRANKFURT/MAIN (dpa). Die fast 400 deutschen Biotechnologie-Unternehmen sind ungeachtet eines erneuten Einbruchs bei der Finanzierung weiter auf Wachstumskurs.

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Zu diesem Ergebnis kommt der 13. deutsche Biotechnologie-Report der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young.

"Die deutsche Biotech-Branche leidet zwar nach wie vor unter erheblichen Finanzierungsproblemen", so Siegfried Bialojan, Studienautor und Leiter des Life Science Industriezentrums bei Ernst & Young. Allerdings gelinge es den Unternehmen zunehmend, operativ gute Ergebnisse vorzuweisen.

2011 konnte das sogenannte Kernsegment, also Biotech-Unternehmen, die ihren Stammsitz in Deutschland haben, den Umsatz um zehn Prozent auf 1,09 Milliarden Euro steigern. Die Zahl der Beschäftigten sei um vier Prozent auf gut 10.000 gewachsen.

Positiv wertete Bialojan, dass die Verluste um fünf Prozent auf 437 Millionen Euro reduziert werden konnten, während mehr Geld in Forschung und Entwicklung geflossen sei. Nicht berücksichtigt wurde in der Studie das TecDax-Schwergewicht Qiagen, eine niederländische Holding mit Sitz in Hilden bei Düsseldorf.

Sorge bereitet der Einbruch bei den Finanzierungszahlen: "Der Zufluss an Kapital verringerte sich um 71 Prozent auf 130 Millionen Euro", sagte Bialojan. Sogar im Krisenjahr 2009 hätten Kapitalgeber mit 153 Millionen Euro mehr Geld in die Branche gesteckt.

Vom gesamten Kapitalzufluss in diesen Sektor entfielen auf Risikokapitalgeber nach 281 Millionen Euro im Vorjahr 2011 nur noch 87 Millionen Euro. In den Vorjahren war der größte Teil des investierten Kapitals in wenige große Finanzierungsrunden geflossen.

Daran waren maßgeblich Biotech-Investoren wie die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann sowie der SAP-Gründer Dietmar Hopp beteiligt. Die Bedeutung privater Investoren steige, so Bialojan weiter.

Auch mit Blick auf Börsengänge herrschte 2011 abermals Flaute: Im fünften Jahr in Folge wagte sich kein deutsches Biotechnologie-Unternehmen aufs Parkett.

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