Geschäftsjahr 2021

Boehringer verbucht erneut Umsatzrekord

Mit fünf Blockbustern ist das Humanarzneimittelgeschäft Boehringer Ingelheims aktuell gut aufgestellt. Schwerpunkt der Umsatzspitze sind Antidiabetika.

Veröffentlicht:
Forschendes Familienunternehmen – Blick über das Stammgelände in Ingelheim.

Forschendes Familienunternehmen – Blick über das Stammgelände in Ingelheim.

© Boehringer Ingelheim

Ingelheim. Nach 2020 hat der private Human- und Tierarzneimittelhersteller Boehringer Ingelheim auch 2021 wieder Rekordeinnahmen erzielt, erstmals mehr als 20 Milliarden Euro (+5,3 Prozent). Der Gewinn nach Steuern verbesserte sich um elf Prozent auf 3,4 Milliarden Euro.

Zu unveränderten Wechselkursen wären die Zuwachsraten noch besser ausgefallen, wie CEO Hubertus von Baumbach am Dienstag berichtete. Im Heimatmarkt Deutschland wurden 1,9 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einem Plus von etwa sechs Prozent entspricht.

Wachstumstreiber waren – wie nicht anders zu erwarten – die jüngeren großen Innovationen. Allen voran das Typ-2-Antidiabetikum Empagliflozin (Jardiance®), das in Summe der vermarkteten Mono- und Kombiversionen 3,9 Milliarden Euro einspielte (+29 Prozent zu konstanten Wechselkursen).

Angesichts der unlängst erfolgten Indikationserweiterung zum Einsatz bei Herzinsuffizienz habe der SGLT2-Hemmer noch „gewaltiges Potenzial“,so von Baumbach auf die Frage, welche jährlichen Spitzenumsätze Empagliflozin zuzutrauen seien.

Prognose 2022: „leichte Erlössteigerung“

Das zweite Konzern-Zugpferd, der Kinasehemmer Nintedanib (Ofev®) gegen Lungenfibrose, brachte es vergangenes Jahr auf Umsatzerlöse von 2,5 Milliarden Euro (+25 Prozent). Drittgrößtes Produkt war das in Deutschland nicht ausgebotene Typ-2-Antidiabetikum Linagliptin (Trajenta®/Jentadueto®) mit 1,6 Milliarden Euro (+5,0 Prozent).

Immer noch in Blockbusterregionen, gleichwohl mit Tendenz nach unten: Die Altprodukte Spiriva® (Tiotropium gegen COPD) mit 1,5 Milliarden Euro (-12 Prozent) und der Gerinnungshemmer Pradaxa® (Dabigatran) mit 1,3 Milliarden Euro (-10,0 Prozent).

„Signifikantes Wachstum“ verbuchte Boehringer den Angaben zufolge auch bei den Lizenzeinnahmen für Risankizumab. Der Psoriasis-Antikörper wurde zwar überwiegend in Ingelheim entwickelt. Vermarktet wird er jedoch, unter dem Namen Skyrizi®, weltweit exklusiv von Abbvie.

Boehringer 2021

  • Umsatz: 20,6 Mrd. Euro
  • Überschuss: 3,4 Mrd. Euro
  • Top-3-Produkte: Jardiance® (Typ-2-Diabetes, 3,9 Mrd. Euro), Ofev® (Lungenfibrose, 2,5 Mrd. Euro), Trajenta®/Jentadueto® (Typ-2-Diabetes, 1,6 Mrd. Euro)

Die Gebühren, die das US-Unternehmen dafür 2021 an Boehringer überwies, nahmen ausweislich Geschäftsbericht um 136 Prozent gegenüber Vorjahr zu. Eine absolute Zahl wollte von Baumbach nicht nennen. Abbvie weist für 2021 Einnahmen aus Risankizumab-Verkäufen über 2,9 Milliarden Dollar (+85 Prozent) aus.

Zu den Aussichten für 2022 hält sich Boehringer bedeckt. Trotz, wie es heißt, geopolitischer Spannungen und einem herausfordernden Branchenumfeld werde „eine leichte Erlössteigerung“ erwartet. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Lesen sie auch
Mehr zum Thema

Exklusiv-Umfrage der Ärzte Zeitung

Baustelle Gesundheitspolitik: Was muss 2026 angegangen werden?

Frühe Nutzenbewertung

G-BA: Geringer Zusatznutzen für Nivolumab bei Ösophaguskrebs

Das könnte Sie auch interessieren
Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

© Aleksandr | colourbox.de

Fatal verkannt

Vitamin-B12-Mangel frühzeitig behandeln!

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

© polkadot - stock.adobe.com

Vitamin-B12-Mangel

Aktuelle Empfehlungen für die Praxis

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
B12-Mangel durch PPI & Metformin

© Pixel-Shot - stock.adobe.com

Achtung Vitamin-Falle

B12-Mangel durch PPI & Metformin

Anzeige | WÖRWAG Pharma GmbH & Co. KG
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Daten aus Wales

Infarktrisiko steigt offenbar auch nach Harnwegsinfekt

Gastbeitrag

Typ-1-Diabetes hat den großen Teil seines Schreckens verloren

Brenzlige Situationen

Umgang mit schwierigen Patienten - Tipps für MFA

Lesetipps
Ein Vorteil bei ärztlichen Patientinnen und Patienten: Die Kommunikation läuft direkter. (Motiv mit Fotomodellen)

© contrastwerkstatt / stock.adobe.com

Berufsrecht

Kollegen als Patienten? Was das fürs Honorar bedeutet

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen