Honorar

Brandenburg: Nach Ärzten protestieren auch die Apotheker

Die freiberuflichen Pharmazeuten üben sich im Abwehrkampf gegen die GKV-Finanzreform. Auch sie sollen Federn lassen.

Veröffentlicht:

Potsdam. Brandenburgs Apotheken schließen am Mittwoch ab 12 Uhr ihre Türen. Damit wollen die Pharmazeutinnen und Pharmazeuten gegen die vom Bund geplante Kürzung ihrer Honorare protestieren. „Dieser Gesetzentwurf von Bundesgesundheitsminister Lauterbach ist der Tropfen der das Fass zum Überlaufen bringt“, sagt der Vorsitzende des Apothekerverbands Brandenburg, Olaf Behrendt. „Die Energiepreise explodieren, die Inflation galoppiert, die Nebenkosten steigen und zehn Jahre lang gibt es keine Honoraranpassung bei den Apotheken.“ Der Lohn der Mitarbeitenden sei deutlich gestiegen, der Mindestlohn wurde zuletzt im Oktober auf 12 Euro erhöht. „Wie sollen Apotheken die gestiegenen Kosten stemmen, wenn ihnen die finanzielle Grundlage weggekürzt werden soll?“

Mit Masken gut verdient

Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) begründe die Kürzung mit gestiegenen Einnahmen während der Pandemie, die mit der Maskenvergabe, mit Teststellen und mit den Impf- und Genesenen-Zertifikate erzielt worden seien. „Dabei lässt das BMG aber unter den Tisch fallen, dass dafür auch enormes geleistet wurde“, moniert Behrendt. „In Teststellen musste erstmal investiert werden, etwa bei der Anmietung von Räumen und der Personalfindung.“ Zudem wachse die Bürokratie in den Apotheken immer weiter an. Behrendt verwies darauf, dass allein im laufenden Jahr zwölf Apotheken in Brandenburg dauerhaft geschlossen wurden. Wie der Apothekerverband betont, bleibe die Arzneimittelversorgung in Brandenburg trotz der Schließung der Apotheken an diesem Tag gesichert. Alle für die apothekerliche Dienstbereitschaft eingeteilten Apotheken seien von der Protestaktion ausdrücklich ausgenommen. (lass)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema

Ist das AMNOG bereit für HIV-Innovationen?

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Gilead Sciences GmbH, Martinsried
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Detailansicht eines Windrades: Bringt eine ökologisch nachhaltige Geldanlage auch gute Rendite? Anleger sollten auf jeden Fall genau hinschauen.

© Himmelssturm / stock.adobe.com

Verantwortungsbewusstes Investment

„Nachhaltig – das heißt nicht, weniger Rendite bei der Geldanlage!“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ein älterer Herr, der einen medizinischen Fragebogen ausfüllt.

© buritora / stock.adobe.com

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Eine Ärztin hält einen Reagenzstreifen zur Analyse einer Urinprobe in der Hand.

© H_Ko / stock.adobe.com

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?