Digital Health

Breite Zustimmung zum E-Rezept

Compliance-Förderung und höhere Arzneimittelsicherheit in der Chronikerversorgung: Gezielt befragt, können sich die Bürger unter „E-Rezept“ durchaus etwas vorstellen.

Christoph WinnatVon Christoph Winnat Veröffentlicht:

München. Zu den Schatten, die große Ereignisse bekanntermaßen vorauswerfen, zählt im Fall des elektronischen Rezepts die Häufung dazu durchgeführter Bevölkerungsumfragen. Und weil in der Demoskopie die Antworten nicht zuletzt auch von der Art der Fragestellung abhängen, muss das Gesamtbild unterm Strich nicht widerspruchsfrei ausfallen. So förderte erst kürzlich eine Erhebung im Auftrag des Apothekerdachverbands ABDA überwiegend Unkenntis in Sachen E.-Rezept zutage.

Unterdessen kommt eine weitere, repräsentative Abfrage im Auftrag des auf WLAN-Marketing fokussierten Münchener Start-ups Socialwave zu dem Ergebnis, dass sich die Deutschen mehrheitlich durchaus schon eine Meinung zu Vor- und Nachteilen der digitalen Verordnung gebildet haben. 70 Prozent der Befragten sind demnach der Meinung, dass das E-Rezept zu mehr Effizienz in der medizinischen Versorgung beitragen wird, von der auch Kassen und Leistungserbringer durch weniger Bürokratie profitieren werden. „Für acht von zehn Patient*innen steht das E-Rezept deshalb vor allem auch für weniger ‚Papierkram‘“, heißt es. Auf der Habenseite kann Minister Spahn auch die Verbesserung der Arzneimitteltherapiesicherheit verbuchen: knapp 63 Prozent der Befragten erwarten den Angaben zufolge, dass sich mit der Einführung des E-Rezepts und der dadurch möglichen Zusatzfunktionen auch die Behandlung chronischer Erkrankungen verbessern lässt – beispielsweise durch regelmäßige Einnahme-Erinnerungen oder einen digitalen Medikationsplan mit – selbstverständlich – integriertem Wechselwirkungscheck.

Auch der Befürchtungsklassiker, wenn es um Datenverarbeitung im Gesundheitswesen geht, darf im E-Rezept-Kontext nicht fehlen: 54 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, die digitale Verschreibung befördere zugleich den „gläsernen Patienten“. Und die Apotheker werden einmal mehr erfreut sein zu hören, dass die freie Apothekenwahl bei der Bevölkerung nach wie vor hoch im Kurs steht: knapp 82 Prozent der rund 1000 Umfrageteilnehmer und -teilnehmerinnen gaben an, es sei ihnen wichtig, nach wie vor selbst entscheiden zu können, wer ihre Rezepte physisch bedient.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Interview zur E-Patientenakte

Multimorbidität und Multimedikation: „Die ePA könnte viele Probleme lösen“

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2023

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Altersbedingter Hörverlust: Ursache ist eine Degeneration der Cochlea. Verstärkt wird der Prozess vermutlich durch Entzündungen und mikrovaskuläre Veränderungen.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

Niedrigdosierte Gabe

ASS hilft nicht gegen Hörverlust im Alter