Marktanalyse

Digitaler Kunde trifft analoge Versicherer

Jeder Zweite in Deutschland kann sich vorstellen, eine Kranken- oder Krankenzusatzversicherung online abzuschließen, so eine Studie.

Veröffentlicht:

KÖLN. Versicherungskunden sind in der Digitalisierung offenbar deutlich weiter als die Unternehmen selbst.

58 Prozent der Versicherten gehen davon aus, dass die Branche den Sprung in das digitale und mobile Zeitalter noch nicht geschafft hat. 61 Prozent finden, dass deutsche Versicherer mit Amazon & Co bei Verfügbarkeit, Verständlichkeit, Geschwindigkeit und Transparenz nicht mithalten können.

Das zeigt eine aktuelle Untersuchung von Adcubum, einem auf die Assekuranz spezialisierten Software-Unternehmen. Adcubum hatte im August dieses Jahres 1014 Menschen ab 18 in Deutschland online befragen lassen. 57 Prozent der Verbraucher können sich danach vorstellen, eine Versicherung online abzuschließen.

Immerhin 50 Prozent halten diesen Weg bei einer Kranken- oder einer Krankenzusatzversicherung für möglich. Am besten geeignet erscheint ihnen der Online-Abschluss in der Kfz-Versicherung (81 Prozent).

Smartphone-Apps beliebt

Die Mehrheit der Kunden, die dem elektronischen Abschluss skeptisch gegenüberstehen, kann sich aber vorstellen, das Internet für die Abwicklung wie bei Schadenmeldungen und organisatorische Dinge wie Adressänderungen zu nutzen, sowie zu Informationszwecken. 18 Prozent lehnen den Online-Vertrieb rundum ab – die Quote steigt mit zunehmendem Alter der Befragten.

Angebote wie Smartphone-Apps zum Einreichen von Rechnungen – etwa in der Krankenversicherung – oder der Übermittlung von Fotos bewerten 58 Prozent als gut oder eher gut.

Ebenso groß ist der Anteil derer, die einem anonymen Online-Schnelltest positiv gegenüberstehen, mit dem sie abklären können, ob Vorerkrankungen dem Abschluss einer Versicherung entgegenstehen. Das kann etwa für Berufsunfähigkeitspolicen relevant sein.

Der komplette Versicherungsabschluss über einen Sprachassistenten wie Alexa oder Siri ist laut Studie zurzeit nur für 12 Prozent eine realistische Option. (iss)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Neue Statistik

72.000 Menschen ohne Krankenversicherung in Deutschland

Höhere Leistungsausgaben

Die private Krankenversicherung wird 2026 erneut teurer

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Lesetipps
Hat eine Patientin mit metabolischer Fettleber zusätzlich eine Hypertonie, sollte der Fibroseverlauf strenger kontrolliert werden.

© Anna Khomulo / stock.adobe.com

Synergistischer Effekt

Hypertonie verschlimmert wohl metabolische Fettleber

Blutdruckmessung eines Mannes der auf seinem Bett liegt und schläft.

© Drazen Zigic / Getty Images / iStock

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Ein junger Teenager erhält eine Memingokokken-Impfung in einer Arztpraxis.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Update

Serogruppen A,C,W und Y

Meningokokken: Neue STIKO-Empfehlung für ältere Kinder und Jugendliche