Internetpillen

DrEd beschleunigt "Pille danach"

Veröffentlicht:

LONDON. Die von London aus operierende virtuelle Arztpraxis "DrEd" offeriert jetzt einen schnelleren Bezug der so genannten "Pille danach".

Auf der Website des Unternehmens (www.dred.com) können Frauen einen deutschen Arzt per Fragebogen konsultieren "und wenig später die verschriebene ‚Pille danach‘ in einer lokalen deutschen Apotheke abholen", heißt es.

Der Service werde in Kooperation mit dem Medikamenten-Bestelldienst Ordermed angeboten, dem bundesweit rund 750 Apotheken assoziiert sind. Dadurch sei eine "fast deutschlandweite Abdeckung gewährleistet".

Die Sprechstunde zur "Pille danach" wird von DrEd bereits seit einiger Zeit angeboten. Bislang wurden Rezepte aber an eine deutsche Versandapotheke geschickt, die das Medikament bis zum Mittag des Folgetages auslieferte.

Durch die Kooperation mit Ordermed wird die Distribution beschleunigt. Die "Pille danach" muss binnen 72 Stunden nach einem ungeschützten Verkehr eingenommen werden. Mehr als 360.000 Frauen haben sich laut Bundesregierung in Deutschland 2011 die "Pille danach" verschreiben lassen.

Ärzteschaft und Politik äußerten sich wiederholt kritisch zu DrEd. Gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" bezeichnete Unions-Fraktionsvize Johannes Singhammer (CSU) die Kooperation mit Ordermed als "Türöffner für eine Verschlechterung des Patientenschutzes".

Die Macher von DrEd berufen sich dagegen auf Apothekerschaft, die Zulassungsbehörde BfArM sowie Pro Familia, die allesamt eine "Liberalisierung der Versorgung mit der Pille danach" forderten. (cw)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Modellprojekt

Telemedizin soll Jenaer Mietern den Weg zum Arzt verkürzen

Umfrage zu Telemedizin

Online-Arztbesuche werden langsam zu einem Teil der Normalität

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Sie fragen – Experten antworten

RSV-Impfung: Was empfiehlt die DEGAM für Pflegeheimbewohner?

BAM-Kongress 2025

Brustschmerz in der Hausarztpraxis: Was tun?

„ÄrzteTag“-Podcast

GKV in der Krise – warum ist das Klassenzimmer die Lösung, DAK-Chef Storm und BVKJ-Präsident Hubmann?

Lesetipps
Nahaufnahme wie eine Kind ein orales Medikament einnimmt.

© Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com

Häufiges Problem bei Kindern

Nach Medikamentengabe gespuckt – was tun?

Wie das Vorgehen bei einem Makrophagen-Aktivierungssyndroms am besten gelingt, erläuterte Dr. Peter Nigrovic beim Rheumatologen-Kongress EULAR in Barcelona.

© Katja Schäringer

Rheumatologen-Kongress

„Es braucht ein Dorf, um Morbus Still zu verstehen“