E-Card: Thüringens Ärzte zögern noch

Erst 27 Prozent der Ärzte sind auf die Einführung der E-Card vorbereitet. Die Zahnärzte sind schon deutlich weiter.

Veröffentlicht:

ERFURT (rbü). Thüringens Ärzte sind zurückhaltend bei der Anschaffung von Lesegeräten für die elektronische Gesundheitskarte (eGK). Erst 27 Prozent der Arztpraxen sind bislang mit der Technik ausgestattet, teilte der Verband der Ersatzkassen (vdek) mit. Die Kassenärztliche Vereinigung Thüringen (KVT) bestätigte, dass erst 1055 der knapp 4000 Ärzte und Psychotherapeuten einen Antrag auf Erstattung der Kosten für Anschaffung und Installation der neuen Terminals eingereicht haben.

Bei den Zahnärzten sieht die Quote in Thüringen deutlich besser aus: Bereits 63 Prozent sind auf die Einführung der eGK ab diesem Herbst vorbereitet. Dies sei bundesweit der Spitzenwert, erklärte ein Sprecher des Thüringer vdek. "Wir erwarten jedoch, dass der große Schub jetzt kommt. Der Anreiz ist ja sehr groß."

Entsprechend des bundesweiten Vertrags zwischen Kassen und KVen erhalten Ärzte seit April pauschal 355 Euro für stationäre e-Health-BCS Kartenterminals sowie 280 Euro für mobile Lesegeräte. Weitere 215 Euro werden für installationsbedingte Aufwendungen gezahlt. So können Einzelpraxen bis zu 850 Euro Pauschalerstattung für den Umtausch der Kartenterminalserhalten. Für die bisherigen Antragsteller werden laut KVT bisher 770.000 Euro fällig. Die Kostenübernahme wird noch bis Ende September (Antragsfrist) garantiert. Ab Oktober müssen Ärzte die Anschaffungskosten selbst tragen. Nur für Praxen, die sich im dritten Quartal niederlassen, wurde die Frist bis Ende Oktober verlängert. Ohne neue Lesegeräte, mahnt die KVT in einem Rundschreiben, sei ein Praxisbetrieb nicht möglich. Die Selbstverwaltung hat Ende Juli alle Nachzügler noch einmal angeschrieben und die Anträge für Kostenübernahme verschickt. Bis Jahresende müssen die Kassen mindestens zehn Prozent der Versicherten mit der eGK ausstatten.

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

EvidenzUpdate-Podcast

Methodische Frühlingsgefühle – oder warum Leitlinien ein bisschen Liebe brauchen

Porträt

Ein Zahnarzt und Ballermann-Sänger: Tobias Riether

Lesetipps
Ältere Diabetikerin, die ihren Blutzuckerspiegel zu Hause mit einem kontinuierlichen Glukosemessgerät kontrolliert.

© Halfpoint / stock.adobe.com

Deprescribing bei Typ-2-Diabetes

Diabetes bei Älteren: Chancen und Risiken einer Polypharmazie

Angesichts der weltweit alternden Bevölkerung ist mit einem weiteren Anstieg der Alzheimer-Inzidenz zu rechnen (derzeit werden jährlich rund 7,7 Millionen neue Fälle weltweit diagnostiziert). Antivirale Maßnahmen gegen das Herpes-Virus könnten präventiv wirken.

© KI-generiert Галя Дорожинська - stock.adobe.com

Auch andere neurotrope Viren impliziert

Alzheimer-Risiko durch Herpes: Neue Evidenz aus Real-World Daten

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung