Ein digitaler Radiergummi für Daten im Netz

Daten, die erst einmal im Internet sind, lassen sich nur schwer wieder löschen. Dem Innenminister schwebt daher ein neues Tool für Web-User vor.

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Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat sich für einen "digitalen Radiergummi" ausgesprochen, mit dem Daten im Internet gelöscht werden können. Jede Äußerung im Internet sei potenziell weltweit öffentlich. Dies mache es schwer, jemanden zu rehabilitieren, der unter Äußerungen gegen seine Person im Netz leide, sagte de Maizière am 22. Juni in Berlin. "Umso wichtiger wäre es, dem Internet in Zukunft in bestimmten Bereichen das Vergessen oder zumindest das ,Nichtwiederfinden‘ beizubringen." Ziel sei ein "digitaler Radiergummi" oder ein Verfallsdatum, das jemand an seine Daten im Netz anbringen könne. "Möglicherweise sollten wir über ein ,Recht, vergessen zu lassen', nachdenken, wie es der EU-Kommission vorschwebt", sagte der Minister. Hilfreich wäre in vielen Fällen schon ein sogenanntes Indexierungsverbot, bei dem die Betreiber von Suchmaschinen verpflichtet würden, bestimmte markierte Einträge bei den Suchergebnissen nicht anzuzeigen.

Während der Bundesdatenschutzbeauftragte Peter Schaar die Überlegungen des Ministers grundsätzlich positiv bewertete, zeigte sich Constanze Kurz vom Chaos Computer Club skeptisch. Die Vorschläge seien technisch kaum umsetzbar, und man werde kommerzielle Anbieter schwer zu solchen Lösungen bewegen können. De Maizière präsentierte am im Juni seine Eckpunkte für eine deutsche Netzpolitik. Im Herbst will die Regierung ihre Gesamtstrategie zum Thema Internet vorstellen. (dpa)

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