Neue Spezifikationen

Elektronischer Medikamentenplan und Push-Benachrichtigungen sind ab 2026 Teil der ePA

Die elektronische Patientenakte wird erweitert: Künfig sollen Ärztinnen und Ärzte eine Übersicht über die individuellen Medikationspläne der Patienten einsehen können. Die gematik will die neuen Funktionen zunächst in Modellregionen testen.

Veröffentlicht:
Im kommenden Jahr gibt es in der elektronischen Patientenakte neue Funktionen.

Im kommenden Jahr gibt es in der elektronischen Patientenakte neue Funktionen.

© MQ-Illustrations / stock.adobe.com

Berlin. Die Gesellschafter der gematik haben die Spezifikationen für die Funktionserweiterung und damit verbundene Zeitpläne zur Umsetzung für die ePA für alle beschlossen. Dabei soll der digital gestützte Medikationsprozess (dgMP) um den elektronischen Medikationsplan (eMP) erweitert werden. Versicherte sollen bei Bedarf Push-Benachrichtigungen über ihre Krankenkassen-App erhalten können, wenn auf ihre Akte zugegriffen wird. In einer weiteren Ausbaustufe ist die Umsetzung der Volltextsuche und die Datenausleitung zu Forschungszwecken an das Forschungsdatenzentrum Gesundheit vorgesehen.

Die elektronische Medikationsliste (eML) als ein Teil des dgMP ist seit Start der ePA für alle verfügbar und unterstütze Ärzte und Apothekerinnen schon jetzt im Versorgungsalltag, heißt es in einer Mitteilung der gematik. Künftig kann ergänzend der eMP für die Behandlung genutzt werden: Der Medikationsplan bietet eine Übersicht über die aktuelle Medikamenteneinnahme von Patientinnen und Patienten.

Strukturierte Dosierangaben

Hinzu kommt, dass strukturierte Dosierangaben und Einnahmehinweise für Medikamente hinzugefügt und eingesehen werden können. Damit können nun auch komplexe Dosierschemata abgebildet werden, die über das so genannte 4er-Schema beim bundeseinheitlichen Medikationsplan (BMP) hinausgehen.

Die Angabe strukturierter Dosierangaben ist ein wichtiger Baustein für eine höhere Arzneimitteltherapie- und Patientensicherheit.Zudem können im dgMP Medikamente nachgetragen werden. Das betrifft bspw. BtM-Rezepte, die noch nicht elektronisch verschrieben werden können. Außerdem können vdurch Ärzte und Apotheker künftig OTC-Präparate ergänzt werden.

Erweiterungen sind für 2026 geplant

Die Erweiterung des dgMP und Push-Benachrichtigungen sind für 2026 geplant. Da sich das Vorgehen einer Pilotierung bei der ePA bewährt hat, sind vor der flächendeckenden Einführung dieser Funktionalitäten Tests in den Modellregionen vorgesehen.

Die Volltextsuche und die Datenausleitung zu Forschungszwecken an das Forschungsdatenzentrum Gesundheit folgen in einer weiteren Ausbaustufe. Geplant ist, dass alle beschlossenen Funktionen Anfang 2027 ausgerollt sein sollen. (kaha)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Stichtage rücken näher

Warum es sich für Praxen lohnt, vor dem 1. Oktober in die ePA einzusteigen

„ÄrzteTag“-Podcast

Müssen die Praxen Angst vor Sanktionen wegen der ePA haben, Herr Naumann?

E-Health in der Praxis

Umfrage: In vielen Praxen gehört die ePA noch nicht zum Alltag

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2024

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Eine Sanduhr, durch die Geldstücke fall

© fotomek / stock.adobe.com

Tag der Privatmedizin 2024

Outsourcing: Mehr Zeit für Patienten!

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Buch mit sieben Siegeln oder edles Werk? KI-Idee einer in Leder eingebundenen neuen Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ)

© KI-generiert mit ChatGPT 4o

Exklusiv Entwurf unter der Lupe

Das brächte Ihnen die neue GOÄ

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Carl Billmann, Leiter der Stabsstelle IT, Marketing & Kommunikation bei BillmaMED, Medizinstudent mit dem Berufsziel Dermatologe.

© Doctolib

Interview

„Am Empfang haben wir Stress rausgenommen“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
Die Patientin tippt ihre Nachricht ins Smartphone, das Praxisteam antwortet direkt über
den Desktop. So sind Vereinbarungen über ein E-Rezept oder eine Befundmitteilung vom Facharzt schnell übermittelt.

© [M] Springer Medizin Verlag | Foto: A_B_C / stock.adobe .com

Digitale Patientenkommunikation

„Das Potenzial für die Zeitersparnis ist riesig“

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Doctolib GmbH
In Deutschland gibt es immer weniger klinische Forschung. Was Deutschland hingegen zu leisten imstande ist, zeigte sich zuletzt bei der COVID-19-Pandemie: mRNA-basierte Impfstoffe wurden schnell entwickelt und produziert.

© metamorworks / stock.adobe.com

Handlungsempfehlungen

Deutschland-Tempo statt Bürokratie-Trägheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Abschreibungspraxis

Wie Praxen den Staats-Turbo für E-Autos nutzen

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung