Betrugsverdacht

Ermittler durchsuchen Charité-MVZ

Veröffentlicht:

BERLIN. Die Berliner Staatsanwaltschaft hat erneut einen Klinikkonzern wegen seiner ambulanten Leistungen ins Visier genommen. Jetzt trifft es die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) der Universitätsklinik Charité.

Die größte Uniklinik Europas ließ zwar bereits seit Frühjahr 2012 extern prüfen, in welchem Umfang Fehler bei der Abrechnung in ihren fünf MVZ in den Jahren 2010 und 2011 aufgetreten sind.

Das hat sie aber nicht davor bewahrt, dass amMittwochmorgen sämtliche MVZ-Standorte wegen des Verdachts auf Abrechnungsbetrug durchsucht wurden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft wurden 32 Durchsuchungsbefehle vollstreckt.

Die Charité hat ihre Kooperation bei der Aufklärung zugesagt. Die Ergebnisse ihrer selbst beauftragten Prüfungen hat sie nach eigenen Angaben Mitte 2012 an Ermittler und Kassenärztliche Vereinigung (KV) weitergeleitet. Die KV bestätigte, dass ein Bericht vorliegt.

Wie der Charité ist es in den letzten Jahren mehreren Berliner Kliniken mit ihren MVZ ergangen.

Der Verdacht des Abrechnungsbetrugs trifft inzwischen beinahe alle Klinikträger in der Hauptstadt, die in größerem Umfang MVZ an ihre stationären Standorte angegliedert haben, darunter den kommunalen Klinikriesen Vivantes, den Helios Konzern und die DRK-Kliniken, die ihre MVZ in der Konsequenz geschlossen haben.

Die Ermittlungsverfahren sind langwierig. Anklage ist laut Staatsanwaltschaft bisher nur gegen die DRK Kliniken erhoben.

Doch auch hier steht die Hauptverhandlung noch aus. In fast allen Fällen geht es darum, dass Klinikärzte ambulante MVZ-Leistungen erbracht haben sollen, die keine Zulassung besaßen. (ami)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Neuerungen der STIKO-Impfempfehlungen

Meningokokken: Warum gerade Jugendliche geimpft werden sollten

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Lesetipps
Steckt da die richtige Karte drin, oder muss sie etwa zum Jahreswechsel ausgetauscht werden? Die KBV warnt Vertragsarztpraxen vor Untätigkeit bei älteren Konnektoren und Arztausweisen, weil anderenfalls der TI-Zugang blockiert wäre.

© Ingenico Healthcare

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen

Hat eine Patientin mit metabolischer Fettleber zusätzlich eine Hypertonie, sollte der Fibroseverlauf strenger kontrolliert werden.

© Anna Khomulo / stock.adobe.com

Synergistischer Effekt

Hypertonie verschlimmert wohl metabolische Fettleber