Fachkräftemangel trifft auch Gesundheitswesen

BERLIN (dpa). Die Unternehmen in Deutschland bekommen die Fachkräftelücke nach einer DIHK-Umfrage immer stärker zu spüren.

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37 Prozent können offene Stellen zwei Monate oder länger nicht besetzen. Das entspricht rund 1,3 Millionen Arbeitsplätzen, sagte der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks in Berlin.

Vor allem technikorientierte Branchen wie Fahrzeugbau (53 Prozent) und Elektrotechnik (48 Prozent) seien betroffen, aber auch die Gesundheitswirtschaft (45 Prozent).

Bei einer vergleichbaren Umfrage vor vier Jahren waren es 33 Prozent der befragten Firmen, die Stellen vorübergehend nicht besetzen konnten.

"Dabei waren die Ausgangsbedingungen ähnlich: die Arbeitslosigkeit sank, die Beschäftigungspläne der Unternehmen waren nahezu gleich und wir befanden uns wie heute im auslaufenden Aufschwung", sagte Dercks.

Er widersprach der Kritik, Betriebe klagten über Fachkräftemangel, seien aber nicht bereit, knappe Experten besser zu bezahlen.

Bezahlung spielt wichtige Rolle

In der Konkurrenz um gute Leute setze nahezu jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) auf höhere Arbeitgeber-Attraktivität: Neben Aspekten wie Arbeitsplatzqualität, Karrierechancen und Eigenverantwortung spiele auch die Bezahlung der Mitarbeiter "eine wichtige Rolle".

Um qualifizierte Frauen zu gewinnen oder zu halten, setzten zunehmend mehr Firmen auch auf bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.

Beim Ausbau der Kinderbetreuung sieht der DIHK die Politik vor allem im Westen Deutschlands hinter den selbst gesetzten Zielen hinterherhinken. Bis zum Jahr 2013 soll es den Plänen zufolge bundesweit für jedes dritte Kind (35 Prozent) unter drei Jahren einen Betreuungsplatz geben.

Um dieses Ziel zu erreichen, müssten nach DIHK-Darstellung noch 250.000 Plätze geschaffen werden.

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