Leitartikel

Forschungskooperation als Finanzoption für klamme Unikliniken?

Die Kooperation mit dem Max-Delbrück-Centrum schwemmt der Berliner Charité Millionenbeträge ins Forschungsbudget. Das ist ein Glücksfall für die klamme Uniklinik aus der Hauptstadt - aber keine Lösung, die bundesweit Schule machen kann.

Angela MisslbeckVon Angela Misslbeck Veröffentlicht:
Die Forschung der Charité ist mit dem Max-Delbrück-Centrum zusammengeschlossen.

Die Forschung der Charité ist mit dem Max-Delbrück-Centrum zusammengeschlossen.

© Marc Tirl / dpa

Es sind solche Nachrichten, mit denen Unikliniken in Deutschland momentan in den Schlagzeigen stehen: 90 Prozent der Häuser machen in diesem Jahr Miese. Das prognostiziert der Verband der Uniklinika Deutschlands (vud).

Die allgemeinem Probleme der Krankenhäuser potenzieren sich bei ihnen: Sie leiden nicht nur an unzureichender Finanzierung der Krankenversorgung und mangelnden Investitionszuschüssen. Die klammen Länderhaushalte führen bei den Unikliniken auch noch zu Mittelknappheit in den Bereichen Forschung und Lehre.

Angesichts dieser Entwicklung wundert es, dass der vud seinen Ruf nach Bundesmitteln für alle Unikliniken kurz vor der Bundestagswahl nicht lauter denn je vorgetragen hat. Der Verband kritisiert als Ursache der Misere die Föderalismusreform, die den Ländern die Hochschulfinanzierung übertragen hat. Dass sie diese Pflicht vernachlässigen, hat ihnen auch Schelte von Bundeswissenschaftsministerin Johanna Wanka (CDU) eingebracht.

Das Problem hatte schon ihre Vorgängerin Annette Schavan erkannt. Sie hat den Rettungsanker für das Flaggschiff der deutschen Hochschulmedizin, die Berliner Uniklinik Charité, ausgeworfen. Jahrelang hat Berlin seine Vorzeigeklinik kaputtgespart - und nicht nur sie. Nun sind Sanierungsgelder für die Charité bewilligt. Doch schon jetzt ist klar, dass das nur ein Tropfen auf den heißen Stein ist ...

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