Verkauf

Freiverkäufliche Cannabis-Produkte in Apotheken

Ein Schweizer Pharmaunternehmen bringt drei freiverkäufliche Cannabis-Produkte in die deutschen Apotheken.

Veröffentlicht:
Marijuana-Blätter: Drei freiverkäufliche Cannabis-Produkte bringt Medropharm auf den deutschen Markt.

Marijuana-Blätter: Drei freiverkäufliche Cannabis-Produkte bringt Medropharm auf den deutschen Markt.

© Opra / stock.adobe.com

GOSLAR. Als Ausnahme-Medikation bei einer schwerwiegenden Erkrankung ist Cannabis seit März vorigen Jahres in Deutschland verordnungsfähig. Jetzt schickt sich ein Schweizer Pharmaunternehmen an, hierzulande auch cannabishaltige OTC-Produkte zu vermarkten.

Die in Kradolf-Schönenberg unweit des Bodensees ansässige Medropharm bringt drei freiverkäufliche Cannabis-Produkte in die Apotheken: Einen kosmetischen Hanfbalsam ("CBD Skin Revitalizer") sowie zwei "Cannabis-Tinkturen", die als Nahrungsergänzungsmittel klassifiziert sind und damit als Lebensmittel gelten. Der Balsam diene "zur Stärkung der Regenerationsfähigkeit der Haut", heißt es.

Die beiden Nahrungsergänzungsmittel, die jeweils weniger als 0,2 Prozent psychoaktives THC enthalten, könnten beispielsweise von entspannungsbedürftigen Zeitgenossen nachgefragt werden.

Mit welchem Nutzenversprechen sie an den Mann oder die Frau gebracht werden, bleibt dem Apotheker überlassen.

Kein Vorschlag zur möglichen Zweckbestimmung

Einen sogenannten "Health Claim", also eine von der EU-Kommission genehmigte, gesundheitsbezogene Werbeaussage für ein funktionales Lebensmittel, gebe es nicht, erläuterte auf Anfrage Medropharm-Chefin Dr. Claudia Zieres-Naut.

Man mache als Unternehmen zur möglichen Zweckbestimmung der Tinkturen öffentlich auch keinerlei Vorschlag. "Das dürfen wir nicht", so Zieres-Naut.

Apotheker können die Produkte über den Goslaer Pharmadienstleister und Spezialitätenhändler Med-X-Press beziehen. Als Kosmetika und Nahrungsergänzungsmittel dürfen Medropharms Cannabis-Präparate in der Freiwahl plaziert werden. So nennt sich derjenige Bereich einer Ladenapotheke, in dem Kunden auf Produkte frei zugreifen können.

Medropharm vertreibt seine Cannabis-OTC zudem auch über einen eigenen Online-Shop. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Ein Medikament unter vielen, das wenigen hilft? 2400 Wirkstoff-Kandidaten in der EU haben den Orphan-Drug-Status.

© artisteer / Getty Images / iStock

Wirkstoff-Kandidaten mit Orphan-Drug-Status

Orphan Drugs – Risiken für ein Modell

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband forschender Pharma-Unternehmen (vfa)
Ein junges Mädchen wird geimpft – gegen HPV? (Symbolbild mit Fotomodellen)

© milanmarkovic78 / stock.adobe.com

Vision Zero Onkologie

Die Elimination des Zervixkarzinoms

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Vision Zero e.V.
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Eine MFA schaut auf den Terminkalender der Praxis.

© AndreaObzerova / Getty Images / iStockphoto

Terminservicestellen und Praxen

116117-Terminservice: Wie das Bereitstellen von TSS-Terminen reibungsloser klappt

Bei Grenzentscheidungen (z.B. kürzlich stattgehabte Operation) gelte es, Rücksprache mit der entsprechenden Fachdisziplin zu halten, betont Dr. Milani Deb-Chatterji.

© stockdevil / iStock

Eine schwierige Entscheidung

Schlaganfall: Das sind Grenzfälle der Thrombolyse