Fresenius akquiriert spanische Klinikkette

Der Healthcare-Konzern Fresenius steht vor dem bislang größten Zukauf der Firmengeschichte.

Veröffentlicht:

BAD HOMBURG. Nur zwei Jahre nach der milliardenschweren Übernahme von 40 Häusern der Rhön-Gruppe, schickt sich Fresenius jetzt an, eine weitere Großakquisition im Klinikgeschäft zu stemmen. 5,76 Milliarden Euro zahlt der Konzern für den spanischen Krankenhausbetreiber Quirónsalud. Der Deal muss nur noch von den Kartellbehörden genehmigt werden und soll spätestens im 1. Quartal 2017 in trockenen Tüchern sein, wie Fresenius mitteilt.

Die Börse honorierte die Nachricht am Dienstag vormittag mit kräftigen Kursgewinnen für das Fresenius-Papier. Durch den Zukauf expandiert Fresenius mit seiner Kliniksparte Helios erstmals ins europäische Ausland. Quirónsalud, den Angaben zufolge der "mit Abstand größte private Krankenhausbetreiber Spaniens" und europaweit die Nummer vier, habe in den zurückliegenden Jahren ein organisches Umsatzwachstum von über fünf Prozent pro anno verzeichnet. Das Unternehmen beschäftige 35.000 Mitarbeiter und betreibe 43 Kliniken, 39 ambulante Gesundheitszentren sowie 300 Einrichtungen für betriebliches Gesundheitsmanagement. 2016 werde Quirónsalud voraussichtlich rund 2,5 Milliarden Euro umsetzen und einen Betriebsgewinn (EBITDA) zwischen 460 Millionen und 480 Millionen Euro erzielen. Durch den Zusammenschluss mit Helios würden mittelfristige Kostensynergien von 50 Millionen Euro erwartet.

Fresenius erwerbe sämtliche Quirónsalud-Anteile. Verkäufer seien die Investorengruppe CVC Capital Partners, der Mitgründer und Vorsitzende der Quirónsalud-Geschäftsführung, Victor Madera, sowie weitere Mitglieder der Geschäftsführung. Madera erhalte Fresenius-Aktien über 400 Millionen Euro, die er wenigstens zwei Jahre halten wird. Der übrige Teil des Kaufpreises werde durch "Fremdkapitalinstrumente finanziert", heißt es, wodurch der Verschuldungsgrad aber nur kurzfristig auf das 3,1-fache des Betriebsgewinns steigen werde. Bereits Mitte 2017 "soll er wieder im Zielkorridor von 2,5 bis 3,0 liegen".

Die 112 Kliniken der Fresenius-Sparte Helios erwirtschafteten 2015 rund 5,6 Milliarden Euro und 483 Millionen Euro Überschuss. In der ersten Hälfte dieses Jahres konnte Helios um fünf Prozent auf 2,9 Milliarden Euro zulegen und den Gewinn nach Steuern um 16 Prozent auf 262 Millionen Euro verbessern. (cw)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Finanzmärkte 2026

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Lesetipps
Sieht lecker aus und schmeckt — doch die in Fertigprodukten oft enthaltenen Emulgatoren wirken proinflammatorisch. Ein No-Go für Patienten mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen.

© mit KI generiert / manazil / stock.adobe.com

Emulgatoren in Fertigprodukten

Hilfreich bei Morbus Crohn: Speiseeis & Co. raus aus dem Speiseplan!