Unternehmen

Fresenius setzt zu neuem Höhenflug an

Mit ambitionierten Umsatz- und Gewinnzielen bis 2019 beansprucht der Gesundheitskonzern Fresenius, seinen seit mittlerweile zehn Jahren ungebrochen anhaltenden Wachstumskurs fortzusetzen.

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BAD HOMBURG. Fresenius legt zu, mal mehr mal weniger. 2015 eher mehr: "Es war ein wirklich grandioses Jahr", begeistert sich Vorstandschef Ulf Schneider bei der Bilanzvorstellung am Mittwoch in Bad Homburg.

Mit dem 12. Rekordjahr in Folge hat der südhessische Healthcarekonzern zugleich seine Anfang 2014 ausgegebenen Mittelfristziele zwei Jahre früher als geplant erreicht. Und "die Wachstumsstory geht weiter", ist Schneider optimistisch.

In diesem und den kommenden drei Geschäftsjahren soll der Umsatz im Schnitt um wenigstens rund acht Prozent pro anno zulegen, der Nettogewinn um wenigstens knapp elf Prozent.

Kleinere und mittlere Akquisitionen sind dabei einkalkuliert, nicht jedoch große Transaktionen ab einer Milliarde Euro.

FMC "zurück im Wachstum"

Passend dazu meldet sich die mit Abstand größte Konzerntochter, das Dax-notierte Dialyseunternehmen Fresenius Medical Care (FMC), nach den Worten von CEO Rice Powell "zurück im Wachstum".

Zuletzt hatte FMC mit Kostendruck und rückläufigen Erstattungssätzen im Heimatmarkt USA zu kämpfen und infolge dessen sowohl 2013 als auch 2014 nach Steuern weniger verdient. 2015 nahmen die Erlöse der in Dollar berichtenden FMC um sechs Prozent auf 16,7 Milliarden Dollar zu.

In Nordamerika hätten sich die Geschäfte "hervorragend" entwickelt, insbesondere Versorgungsdienstleistungen seien stark nachgefragt worden. Zudem habe ein Programm zur Kostensenkung Früchte getragen.

Der Überschuss stieg vor Sondereffekten um zwei Prozent auf 1,08 Milliarden Dollar. Lediglich die Beilegung einer Sammelklage in den USA drückte den Überschuss noch mal gegenüber Vorjahr um zwei Prozent.

2016 soll es bei der Dialyse-Tochter dann eindeutig bergauf gehen. Powell stellt ein "neues Rekordjahr" in Aussicht mit einem Verkaufswachstum zwischen sieben und zehn Prozent sowie einem Gewinnwachstum zwischen 15 und 20 Prozent.

US-Wettbewerber mit Lieferproblemen

Besonders gut performte 2015 die Fresenius-Sparte Kabi (Spezialernährung, i.v.-Generika, Infusionslösungen). Zum einen sorgte der starke Dollar für Auftrieb, zum anderen profitierte die Sparte einmal mehr von Lieferproblemen, die US-Wettbewerber bei der Generikaversorgung hatten.

Damit habe man so zunächst nicht gerechnet, versichert Konzernchef Schneider. Der Spartenumsatz nahm um 16 Prozent auf rund sechs Milliarden Euro zu. Zu unveränderten Wechselkursen hätte das Plus sieben Prozent betragen. Der Überschuss stieg vor Sondereinflüssen um 43 Prozent auf 669 Millionen Euro.

"Zu glauben, dass es so weitergehen könnte, wäre vermessen", kommentiert Schneider die vergleichsweise verhaltenen 2016er-Aussichten für Kabi, die auf ein niedrig einstelliges organisches Umsatzwachstum und stagnierenden Vorsteuergewinn lauten.

Die Kliniksparte Helios brachte 2015 mit 5,6 Milliarden Euro sechs Prozent mehr Umsatz. Effizienzsteigerungen und die wie es heißt erfolgreiche Integration der Anfang 2014 übernommenen Rhön-Kliniken sorgten nach Steuern für 21 Prozent Zuwachs auf 483 Millionen Euro. Dieses Jahr soll die Übernahme mit Kostensynergien um 85 Millionen Euro positiv zu Buche schlagen.

Die Sparte Vamed (Projektmanagement und Services für Kliniken) erwirtschaftete 1,1 Milliarden Euro (+7 Prozent). Der Überschuss stieg in gleicher Größenordnung auf 44 Millionen Euro. (cw)

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