Energiekosten

Gaß und Holetschek warnen vor Krankenhaus-Insolvenzen und Evakuierungen

Bayerns Gesundheitsminister und die DKG sind sich einig: Ohne Rettungsschirm gehen angesichts der Energiepreise bald nicht nur die Lichter aus in Krankenhäusern.

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Blick in einen OP-Saal während einer Operation

Hier sollten die Lichter nicht ausgehen: OP.

© Marcus Brandt / dpa

Berlin. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat erneut vor den Folgen der dramatisch gestiegenen Energiepreise für die Kliniken gewarnt und einen schnellen Inflationsausgleich gefordert. Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) fordert einen „breiten Rettungsschirm“.

„Corona-Herbstwelle und extrem steigende Kosten vor allem für Energie bedeuten für die Krankenhaus-Versorgung bislang ungekannte wirtschaftliche Risiken“, sagte der DKG-Vorstandsvorsitzende Gerald Gaß der „Rheinischen Post“ (Samstag). „Wir benötigen jetzt sofort einen Inflationsausgleich, denn ein Großteil der Krankenhäuser kann die gestiegenen Kosten nicht mehr aus Einnahmen und Rücklagen begleichen.“

Gaß warnte: „Sollte die Politik hier nicht bald entschieden handeln, werden wir zum Corona-Winter einen Winter der Krankenhaus-Insolvenzen erleben.“

Holetschek: Gefahr für die Gesundheit

Bayerns Gesundheitsminister Holetschek ging am Sonntag sogar noch weiter und warnte neben Klinikschließungen und Insolvenzen auch vor Evakuierungen. Auch die Gesundheit der Patienten sei in Gefahr, sagte Holetschek der „Bild am Sonntag“ (BamS). Zudem könnten Krankenhäuser bei tagelangem Stromausfall „nicht über Notstromaggregate betrieben, sondern nur evakuiert werden“.

Dass der Bund in einer solchen Lage überhaupt über den Weiterbetrieb von Kernkraftwerken diskutiere und nicht alles tue, um eine zuverlässige Stromversorgung zu gewährleisten, sei unbegreiflich, sagte Holetschek weiter. „Was wir jetzt brauchen, ist ein breiter Rettungsschirm, unter dem sich Krankenhäuser, Vorsorge- und Reha- sowie Pflegeeinrichtungen gleichermaßen versammeln können“, sagte der CSU-Politiker.

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hatte vergangenen Monat angekündigt, ein Hilfspaket für die Kliniken wegen stark gestiegener Betriebskosten zu schnüren. „In dieser Energie- und Inflationskrise lassen wir unsere Krankenhäuser nicht im Stich und werden sie über den Herbst und über den Winter bringen“, sagte der SPD-Politiker damals im Bundestag. (dpa/eb)

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