Griechenland: Erstes Pharmaunternehmen flieht

Keine Ruhe um Hellas: Nach dem Sieg der Konservativen bei der Parlamentswahl wird das Land wohl den Euro behalten. Doch die Geldsorgen bleiben: Jetzt flüchtet die erste Pharmafirma aus dem Land - weil Rechnungen nicht bezahlt werden.

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Apotheke zu: Auch Hersteller zweifeln am System.

Apotheke zu: Auch Hersteller zweifeln am System.

© Emily Wabitsch / dpa

DREIEICH (cw). Biotest ist das erste Pharmaunternehmen, das sich wegen der Verschuldung Griechenlands aus dem dortigen Markt zurückzieht.

Ab Juli wird der börsennotierte Hersteller von Plasmaproteinen und Biotherapeutika keine Produkte mehr nach Griechenland ausführen.

Man habe dem Gesundheitsministerium in Athen bereits im April mitgeteilt, aus dem Markt auszusteigen, falls offene Rechnungen weiterhin nicht beglichen würden, sagte Biotest-Finanzvorstand Michael Ramroth gegenüber der in Frankfurt erscheinenden "Börsen-Zeitung".

Laut Ramroth wurden zwar die Rechnungen für 2010 komplett beglichen, aus 2011 stünden aber noch sieben Millionen Euro aus. Der Zahlungseingang sei "extrem schleppend".

Angst vor dem Euro-Ausstieg

Wie die Nachrichtenagentur Reuters unterdessen berichtet, sollen sich besonders Hersteller mit europäischer Herkunft - darunter auch Bayer, Merck und Fresenius - ausdrücklich für weitere Lieferungen nach Griechenland ausgesprochen haben.

Die Pharmabranche stehe vor der Herausforderung, eine Versorgungskatastrophe zu verhindern, falls das Land den Euro verlieren und eine wieder eingeführte Drachme rapide Wert verlieren sollte.

Biotest ist bislang der einzige Arzneimittelhersteller, der in Hellas die Reißleine zieht. Aus Kreisen des griechischen Gesundheitswesens verlautet allerdings auch, dass weitere Pharmaunternehmen gleiches schon mal angedroht hätten.

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