Kommentar zu Schulkrankenschwestern

Gute Idee, praktisches Problem

Die Schulgesundheitsfachkräfte leisten in Brandenburg gute Arbeit. Im Falle der Verstetigung dieses Modells ergibt sich aber ein Personalproblem.

Von Benjamin Lassiwe Veröffentlicht:

Die Brandenburger Schulgesundheitsfachkräfte sind eine gute Idee: Geschultes medizinisches Fachpersonal, das qualifiziert Erste Hilfe leisten kann und die Schulsekretariate entlastet – und zugleich Präventionsarbeit an den Schulen leistet.

Nicht bei jeder Beule müssen Schüler in die nächstgelegene Arztpraxis fahren, nicht bei jedem Bauchschmerz muss ein Rettungswagen anrücken. Das Projekt hat es verdient, verstetigt zu werden. Deswegen ist es gut und richtig, dass in der Debatte am Donnerstag im Landtag auch Abgeordnete der Koalition angedeutet haben, das Projekt erhalten zu wollen. Und auch die Krankenkassen sollten sich an den Kosten für die Schulkrankenschwestern beteiligen, denn sie sparen dadurch in der Praxis bares Geld: Schließlich wird manch überflüssige Behandlung beim Arzt so vermieden – auch wenn formal bei Schulunfällen die Berufsgenossenschaft zuständig ist.

Allerdings gibt es auch bei den Schulkrankenschwestern einen Wermutstropfen: Denn in Brandenburg gibt es schon heute einen Mangel an Fachkräften in der Pflege. Will man das Projekt ausbauen, wird man auch künftig an dieser Stelle Krankenschwestern und Arzthelferinnen einsetzen müssen, die woanders fehlen werden.

Immerhin gibt es in Brandenburg mehr als 900 Schulen, von denen sich über 700 in Trägerschaft der öffentlichen Hand befinden. Wollte man sie alle mit einer Schulgesundheitsfachkraft versehen, würde wohl tatsächlich ein erheblicher Personalbedarf entstehen. Ob so etwas tatsächlich flächendeckend umsetzbar ist, darf deswegen wohl bezweifelt werden.

Schreiben Sie dem Autor: gp@springer.com

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