Rheinland-Pfalz

Harsche Kritik am Krankenhausplan

In Rheinland-Pfalz ist nur ein moderater Bettenabbau geplant. Das finden die Krankenkassen gar nicht gut.

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MAINZ. Enttäuscht zeigen sich die rheinland-pfälzischen Krankenkassen vom Krankenhausplan der Landesregierung. Sie sehen in dem bis 2025 laufenden Plan zwar einige gute Ansätze, aber auch viele verpasste Chancen.

Positiv sei, dass einzelne kleinere Krankenhäuser auf dem Land in Gesundheitszentren umgewandelt werden sollen. Diese Umwidmung trage zur Sicherstellung der Versorgung in ländlichen Regionen bei, heißt es in einer Stellungnahme der GKV-Vertreter in Rheinland-Pfalz.

Überrascht zeigen sich die Kassen aber, dass lediglich ein Abbau von 223 Betten geplant sei. Dieser ist vor allem in der Chirurgie, Gynäkologie, HNO und Urologie vorgesehen. Hier habe sich der Bedarf an Klinikbetten durch neue Operationstechniken reduziert, die mehr ambulante Behandlungen ermöglichten, heißt es aus dem Gesundheitsministerium. Aufgebaut werden sollen Betten in der Altersmedizin. In der Psychiatrie ist der Ausbau tagesklinischer Angebote vorgesehen.

Das vom Ministerium in Auftrag gegebene IGES-Gutachten im Vorfeld des Krankenhausplanes habe zu einem Abbau von 2700 Betten geraten, der Landesrechnungshof kürzlich einen Überhang von 1800 Betten ausgemacht, rechnen die Kassenvertreter vor. „Bei der bundesweit geringsten Bettenauslastung von nur noch 71 Prozent in Rheinland-Pfalz ist das eindeutig das falsche Signal“, so die GKV-Vertreter in einer gemeinsamen Erklärung. Es gehe nicht um Rationierung, sondern um Optimierung. So müssten vor allem für die Versorgung in ländlichen Regionen weitergehende innovative Lösungen gefunden werden, heißt es.

Der neue Krankenhausplan enthält Rahmenvorgaben für die etwa 77 Plankrankenhäuser, verteilt auf 97 Standorte in Rheinland-Pfalz. (chb)

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