Anlagenkolumne

Hörgeräteindustrie: Wann Anleger aufhorchen sollten

Die Hörgeräteindustrie dürfte von den Folgen des Corona-Lockdowns besonders betroffen sein. Schnäppchenjäger sollten auf Prognosen achten.

Von Hanno Kühn Veröffentlicht:

Gutes Hören schützt … So behauptet zumindest die Hörgeräteindustrie in Werbeslogans. Doch wie gut konnte sich die Industrie in der COVID-19-Pandemie selbst schützen?

Diese alles entscheidende Frage wird wohl beantwortet, wenn die großen börsennotierten Gesellschaften ihre Quartals- bzw. Halbjahresergebnisse bekannt geben. Die Zahlen dürften eher ernüchternd sein, da der Umsatz der Branche wegen des Lockdowns stark schwächelte.

Korrektur nach unten zu befürchten

Hellhörig könnten die Anleger auch bei den Prognosen für das zweite Halbjahr und somit für das gesamte Geschäftsjahr 2020 werden: Hier ist eine Korrektur nach unten zu befürchten. Die Gründe sind vielfältig. Zum einen hat sich während des Lockdowns ein Teil der Nachfrage auf den Online-Handel verlagert – und hier sind auch die kleineren, kostengünstigeren Anbieter aktiv.

Zum anderen tauschen 80 Prozent aller Hörgeräteträger durchschnittlich alle fünf Jahre ihr Gerät gegen ein Modell der neueren Generation aus; in Anbetracht der unsicheren Wirtschaftslage könnten sie aber auch noch ein Jahr länger warten. Zudem sind die Lagerbestände bei den Herstellern hoch und werden sich nur mit Preisnachlässen abbauen lassen.

Preiswettbewerb kann sich noch intensivieren

Wenn ein erhöhtes günstigeres Angebot auf eine geringere Nachfrage trifft, kann sich der Preiswettbewerb noch intensivieren. Und ein niedrigerer durchschnittlicher Verkaufspreis der Gesamtpalette eines Unternehmens setzt die Gewinnmargen unter Druck. Diese Situation könnte über Monate anhalten – bis sich die wirtschaftliche Lage und die Verbraucherstimmung bessern. Damit wäre das Geschäftsjahr 2020 für die großen Hersteller vermutlich ein verlorenes.

Ob dieses Szenario genau so eintritt, lässt sich noch nicht zuverlässig sagen. In jedem Fall aber werden die Aktienkurse auf die Veröffentlichung der Prognosen reagieren. Investoren sollten die Bekanntgabe abwarten, um vielleicht das eine oder andere Schnäppchen zu ergattern.

Dr. Hanno Kühn ist Chief Investment Officer der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (apoBank).

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Prozentualer Anteil der Patientinnen und Patienten pro Gruppe mit den genannten Symptomen zum Zeitpunkt der Visite 1 (Erstvorstellung) und Visite 2 (24–72h nach Erstvorstellung).

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [13]

Akute Otitis media – Behandlungsoptionen in der Praxis

Leitlinienbasierte Therapie für schnelle Symptomverbesserung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Homöopathisches Laboratorium Alexander Pflüger GmbH & Co. KG, Rheda-Wiedenbrück
RSV-Schutz für alle Säuglinge

© Springer Medizin Verlag GmbH

RSV-Schutz für alle Säuglinge

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Frankfurt
Abb. 1: Ein-Stärken-Aufdosierungsschema*

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [7]

Allergen-Immuntherapie (AIT) bei Hausstaubmilben-Allergie

Ein-Stärken-Präparat für den Praxisalltag zugelassen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Allergopharma GmbH & Co. KG, Reinbek
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Skizze eines alternativen Versorgungsmodells

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Interview zu den Empfehlungen

Allgemeinmediziner: „Die 24h-Blutdruckmessung ist nicht besonders praktikabel“

Lesetipps
Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung