Fernbehandlung

Hofmeister hebt Wert der Triage hervor

Welche Auswirkungen wird die Lockerung des Fernbehandlungsverbots auf den Versorgungsalltag haben? KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister sieht vor allem Vorteile in der Triage.

Veröffentlicht:

BERLIN. Der Beschluss des Ärztetages zur Lockerung des Fernbehandlungsverbots in der Musterberufsordnung zieht Kreise. Die Frage, ob die Praxisorganisation umgestellt werden sollte, um Raum für Online-Sprechstunden zu schaffen, stellt sich zunächst noch nicht, weil – außer in Schleswig-Holstein – zunächst erst noch die Landesärztekammern am Zuge sind, die Lockerung umzusetzen, was die Delegierten in den VV zu beschließen haben.

Bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung gibt es allerdings bereits Planspiele, wie Fernbehandlung in Zukunft dafür genutzt werden könnte, die Patienten besser als bisher zu steuern.

Einen Vorteil von Fernkonsultationen sieht KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister darin, dass am Telefon oder via Internet eine Art Triage erfolgen kann. Nicht selten stelle sich heraus, dass der Anrufer keinen Arzt benötige und sich den Weg in die Praxis sparen könnte. "Diese Triage, Beratung, Beruhigung ist der eigentliche Mehrwert", betont der Allgemeinmediziner in einem Video-Interview der KBV.

Hofmeister verweist auf Erhebungen, wonach zehn bis fünfzehn Prozent der Patienten im Anschluss an eine Fernkonsultation keinen Arzt mehr aufsuchen müssten. Aber: "Die unmittelbare Arzt-Patienten-Beziehung wird weiterhin der Königsweg bleiben". Zudem seien Fernbehandlungen am Telefon oder über eine sichere Internetverbindung bereits heute schon erlaubt, wenn der Arzt den Patienten kenne.

Im Interview mit der "Ärzte Zeitung" hatte auch Schleswig-Holsteins LÄK-Chef Dr. Franz Bartmann auf die Möglichkeiten der Fernbehandlung für die Steuerung der Patienten verwiesen.

Zur Erinnerung: Nach dem Beschluss des Ärztetages sollen eine Beratung und Behandlung über Kommunikationsmedien auch ohne persönlichen Erstkontakt "im Einzelfall" erlaubt sein, "wenn dies ärztlich vertretbar ist und die erforderliche ärztliche Sorgfalt gewahrt wird. (ger)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Wenig Wissen über Cortisol und Schilddrüsenhormone

Umfrage: Junge Frauen wollen mehr über Hormone wissen

Patient-Reported Outcomes in der Onkologie

Lebensqualität von Krebspatienten mit Gesamtüberleben assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Deutsche Herzstiftung

Herzbericht 2025: Impfen schützt das Herz!

Abschreibungspraxis

Wie Praxen den Staats-Turbo für E-Autos nutzen

Lesetipps
Schild eines Hautarztes mit den Öffnungszeiten.

© Dr. Hans Schulz, Bergkamen

Dermatologische Komplikationen

Was tun, wenn beim Diabetes die Haut Ärger macht?

Eine Krankenpfleger analysiert das gerade aufgenommene Röntgenbild eines älteren Patienten auf einem Computermonitor.

© izusek / Getty Images / iStock

Unterschiedliche DXA-Scores wichtig

Osteoporose bei Männern: Tipps zur Diagnostik und Therapie

Äpfel und eine Flasche Apfelessig

© Sea Wave / stock.adobe.com

Kasuistik

Apfelessig-Diät verursachte Leberschädigung