Uniklinik Leipzig

Hygiene in der Neonatologie verschärft

Nachdem an der Uniklinik Leipzig Darmkeime bei 17 Neugeborenen festgestellt worden sind, hat die Klinik ihre Hygienemaßnahmen verschärft. Risiko-Schwangere werden zunächst nicht mehr aufgenommen.

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LEIPZIG. Die Uniklinik Leipzig hat mit Einschränkungen der Versorgung von Risiko-Schwangeren auf die Besiedelung von 17 Kindern mit ESBL-bildenden Bakterien reagiert.

Diese Einschränkungen seien "vorläufig" und "vorsorglich", wie das Uniklinikum Leipzig (UKL) in einer Mitteilung betont.

Ein Screening hatte auf die Besiedelung der Kinder hingedeutet, keines der Neugeborenen sei dadurch erkrankt, drei Kinder konnten gesund nach Hause entlassen werden, so die Uniklinik.

Insgesamt seien derzeit 25 Kinder auf der Neonatologie, die über 31 Betten verfügt, in Behandlung. Seit Dienstag werden keine Risiko-Schwangeren mehr aufgenommen. Eine Notfallversorgung sei aber sichergestellt, erklärte das Klinikum.

Besiedelungen durch erweitertes Screening festgestellt

Seit dem vergangenen Jahr hat die Uniklinik zur Früherkennung dieser Erreger ein erweitertes Screening eingeführt. Durch diese Untersuchung wurden die jetzigen Besiedelungen festgestellt.

"Durch unsere umfangreichen Screeningmaßnahmen können wir frühzeitig Gefährdungen erkennen und rechtzeitig reagieren, so wie jetzt geschehen", erklärt Professor Wolfgang E. Fleig, Medizinischer Vorstand des Universitätsklinikums Leipzig.

Alle betroffenen Kinder seien isoliert worden, Eltern und Personal würden ebenfalls vorbeugend untersucht. Weitere Untersuchungen in der Umgebung hätten allerdings keine Nachweise einer weiteren Besiedelung gebracht.

"Wir gehen derzeit davon aus, dass der Erreger von außen ins Klinikum mitgebracht wurde", erklärt Professor Arne Rodloff, Direktor des Instituts für Mikrobiologie und kommissarischer Leiter der Krankenhaushygiene am UKL.

Nach eigenen Angaben werden auf der Neonatologie des UKL jährlich mehr als 730 Früh- und Neugeborene versorgt. (eb)

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