Übernahme

Inder schmieden neuen Generika-Giganten

Veröffentlicht:

MUMBAI. Elefantenhochzeit im indischen Pharmabusiness: Der Generikahersteller Sun Pharmaceuticals übernimmt im Aktientausch sämtliche Anteile des Wettbewerbers Ranbaxy Laboratories.

Laut einer Vereinbarung der größten Anteilseigner beider Firmen, sollen 0,8 Sun-Anteile für eine Ranbaxy-Aktie wechseln. Damit erhielten die Ranbaxy-Eigner einen Aufschlag von rund 18 Prozent auf den gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen 30 Tage, heißt es in einer Mitteilung.

Die Transaktion erreiche ein Gesamtvolumen von 3,2 Milliarden Dollar. Nach der Fusion würden die einstigen Ranbaxy-Aktionäre etwa 14 Prozent an der neuen Sun Pharma halten, Ranbaxys Mehrheitseigner, die japanische Daiichi Sankyo, mit etwa neun Prozent zweitgrößter Einzelaktionär hinter dem Sun-Gründer Dilip Shanghvi werden.

Daiichi Sankyo hatte im Herbst 2008 rund 53 Prozent an Ranbaxy erworben, den indischen Nachahmer-Produzenten aber weiterhin eigenständig operieren lassen. Aktuell hält Daiichi Sankyo 63,4 Prozent der Ranbaxy-Titel.

Durch die Kombination beider Unternehmen entsteht den Angaben zufolge der fünftgrößte Generikahersteller der Welt mit Tochtergesellschaften in 65 Ländern und 47 eigenen Produktionsbetrieben.

Pro forma betrug der kombinierte Umsatz im vergangenen Geschäftsjahr 4,2 Milliarden Dollar (3,1 Milliarden Euro), der operative Gewinn (EBITDA) 1,2 Milliarden Dollar. Sun Pharma erhofft sich von der Fusion operative Synergien von jährlich 250 Millionen Dollar ab dem dritten Jahr nach der Fusion.

Branchenbeobachter verweisen darauf, dass beide Firmen aktuell mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. So habe die US-Arzneimittelbehörde FDA wegen Qualitätsproblemen in der Herstellung kürzlich Verkaufsverbote in den USA sowohl für Produkte von Ranbaxy als auch von Sun erlassen.

In Deutschland ist Ranbaxy mit der Generikalinie "Basics" vertreten, die Anfang 2000 von Bayer akquiriert wurde. Sun unterhält eine Niederlassung im bayerischen Kirchzarten. (cw)

Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Austausch notwendig

KBV rät dringend: Jetzt Ersatz für ältere Konnektoren beschaffen

Stellungnahme der American Academy of Sleep Medicine

Schläfrige Patienten: Müdigkeitsanamnese auf keinen Fall verschlafen

Sorgfältige Abklärung stets erforderlich

Hämatome bei Säuglingen: Immer Anzeichen für Kindesmisshandlung?

Lesetipps
Blutdruckmessung eines Mannes der auf seinem Bett liegt und schläft.

© Drazen Zigic / Getty Images / iStock

Mehr kardiale Ereignisse

Herzinsuffizienz: Niedriger nächtlicher Blutdruck von Nachteil

Ein Patient, bei dem Hidradenitis suppurativa unter den Achseln diagnostiziert wurde, mit sichtbaren roten, schmerzhaften Fisteln.

© Lea / stock.adobe.com

Hidradenitis suppurativa

Wie Acne inversa erkannt und behandelt wird

Ein Geldschein liegt in einer Mausefalle.

© photo 5000 / stock.adobe.com

Knackpunkt Selbstzahlerleistungen

Der richtige Umgang mit IGeL-Fallen