Big Data in der Medizin

Individuelle Chemotherapie auf Knopfdruck?

Softwareexperten ermöglichen es Onkologen, bald in Sekundenschnelle die patientenindividuelle Chemotherapie zu definieren.

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POTSDAM. Kann bald in Minutenschnelle die für einen Krebspatienten optimale Chemotherapie ermittelt werden? Auf einer Tagung in Potsdam zum Thema "Big Data in der Medizin" hat das Hasso-Plattner-Institut (HPI) vor Kurzem eine entsprechende Lösung präsentiert.

Bislang dauere es laut HPI oft Wochen, bis Onkologen den weltweit wachsenden Datenbestand über Untersuchungs- und Test-Ergebnisse ausgewertet hätten. US-Studien aus dem Jahr 2012 hätten laut HPI ergeben, dass drei von vier Chemo-Therapien nicht den gewünschten Erfolg erzielten.

Zusammen mit dem Berliner Forschungspartner Charité setze das HPI eine von ihm entwickelte Höchstgeschwindigkeits-Datenbank ein. Dadurch könnten Ärzte zum Beispiel das Ansprechen von Tumoren auf bestimmte Medikamente besser vorhersagen und die Wirkstoffmengen reduzieren.

"Krebsforscher versetzen wir außerdem in die Lage, Zusammenhänge zwischen Varianten in den Erbanlagen von Patienten und der Wirkung von Medikamenten bei diesen zu ermitteln", erläutert HPI-Direktor Professor Christoph Meinel.

Laut Meinel können Annahmen erstmals innerhalb von Minuten überprüft und Indikatoren für die Auswahl von bestimmten Kombinations-Therapien abgeleitet werden.

"Wir kombinieren Daten historischer Fälle, um bei der Auswahl der passenden Behandlung für akute Patienten zu unterstützen", so Dr. Matthieu-P. Schapranow vom HPI. (maw)

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