PLATOW Empfehlungen

Jerónimo Martins: Was folgt nach dem Polen-Coup?

Veröffentlicht:

Portugal gehörte 2010 nicht gerade zu den bevorzugten europäischen Anlageregionen. Staatsverschuldung und eine Arbeitslosenquote von rund zehn Prozent prägten das Bild. Umso bemerkenswerter ist die Kursentwicklung von Jerónimo Martins. Während der Portuguese Stock Index 20 um 10,3 Prozent nachgab, stieg die Aktie der Supermarktkette um 63,2 Prozent. Im laufenden Jahr geht es ebenfalls aufwärts.

Seit dem 1.1.11 liegt der Titel rund neun Prozent vorn. Die Ursache für die Outperformance lässt sich schnell ausmachen. Im Jahr 1997 übernahm das familienbeherrschte Unternehmen die polnische Biedronka-Kette. Damit fiel der Startschuss für eine klassische Wachstumsgeschichte à la "Emerging Markets".

Von damals 48 Niederlassungen stieg die Zahl der Biedronka-Filialen per 30.6. auf 1707. Im ersten Semester 2010 wuchsen die Polen-Erlöse flächenbereinigt noch einmal um 16 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatzanteil lag konzernweit bei 59,9 Prozent.

Da es auch im Heimatmarkt gut lief, verbuchten die Portugiesen zum Halbjahr Gesamterlöse von 4,75 Milliarden Euro (+17,5 Prozent). Dank Skaleneffekten gelang ein Überschuss von 144 Millionen Euro (+41,4 Prozent). Bis Jahresende sollen Erlöse und EBITDA prozentual zweistellig zulegen. Daneben will das Unternehmen sukzessive seine Verschuldung abbauen.

Das Verhältnis von Nettoschulden zu Eigenmitteln, das Mitte 2010 bei über 71 Prozent lag, ist mittlerweile auf 39,5 Prozent gesunken.Damit ist der Grundstein für "Biedronka II " gelegt. Weitere Übernahmen sind daher nicht ausgeschlossen und sorgen für Kursfantasie. So sehr der Wachstumspfad jenen der Emerging-Markets-Supermarktketten gleicht, so sehr gilt dies allerdings auch für die Bewertung.

Der Titel der Portugiesen kommt auf ein sportliches 2012er-Kurs-Gewinn-Verhältnis von 19. Das sorgt für Volatilität: Im Zuge des August-Ausverkaufs touchierte die Aktie kurzzeitig ihre Unterstützungsregion bei rund 11 Euro, die sich aber als haltbar erwies. Anleger bauen sich eine kleine Position bis 12,30 Euro auf und steigen über den NYSE Euronext ein.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

NHANES-Analyse

Bei Hörminderung: Hörgeräteträger leben länger

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert