Künstliche Befruchtung

Kinderwunsch-Arzt muss sich vor Gericht verantworten

Veröffentlicht:

MÜNCHEN. Weil er die deutschen Bestimmungen zur künstlichen Befruchtung umgangen haben soll, muss sich ein Mediziner seit Mittwoch vor Gericht verantworten. Der ehemalige Leiter des Kinderwunsch-Informationszentrums Deutschland verweigerte zu Beginn des Prozesses vor dem Münchner Amtsgericht die Aussage.

Dem 63-Jährigen wird Beihilfe zur missbräuchlichen Anwendung von Fortpflanzungstechniken vorgeworfen. Er soll Frauen künstliche Befruchtungen mit bis zu 18 befruchteten Eizellen im Ausland vermittelt haben. Das deutsche Embryonenschutzgesetz untersagt eine Therapie, bei der innerhalb eines Behandlungszyklus mehr als drei Embryonen entstehen.

Der Staatsanwaltschaft zufolge wirkte der Arzt in den Jahren 2007 bis 2010 bei der Vermittlung von Frauen aus Deutschland an eine Klinikgruppe mit Sitz im österreichischen Bregenz mit.Demnach unterstützte er in Deutschland ansässige Ärzte bei der Überweisung von Patientinnen an ausländische Kinderwunschzentren.

Seine Aufgabe habe in der Betreuung eines sogenannten Zuweisernetzes bestanden. Dafür habe der 63-Jährige laut Anklage insgesamt gut 380.000 Euro bekommen. Der Mann stand im Sommer 2014 schon einmal vor Gericht. Der Prozess zog sich hin und musste wegen Urlaubs des Richters ausgesetzt werden. Die neue Verhandlung ist auf drei Tage angesetzt. (dpa)

Jetzt abonnieren
Schlagworte:
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

EU-Pharma-Regulierung: Impulse für Deutschland

Der Stand der Europäischen HTA-Regulation

Kooperation | Eine Kooperation von: AbbVie Deutschland, DAK Gesundheit, MSD Sharp & Dohme, Novo Nordisk, Roche Pharma, vfa und Xcenda
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Gesundheitsreport der AOK Rheinland-Hamburg

Defizite beim Zusammenwirken von Haus- und Fachärzten

Lesetipps
Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

© Porträt: BVKJ | Spritze: Fiede

Sie fragen – Experten antworten

Perianale Herpesinfektion: Bietet sich da eine Impfung an?

Kein Weg zurück? Für die Atemwegsobstruktion bei COPD gilt dies seit einiger Zeit – laut GOLD-COPD-Definition – nicht mehr.

© Oliver Boehmer / bluedesign / stock.adobe.com

Lungenerkrankung

COPD: Irreversibilität nicht akzeptiert!

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung