Schleswig-Holstein

Kommunales MVZ für Insel Pellworm

Die Ärztegenossenschaft Nord sichert künftig die Versorgung auf der Insel Pellworm. Es fand sich kein Praxisnachfolger für den bisherigen Hausarzt.

Veröffentlicht:

PELLWORM. Die schleswig-holsteinische Insel Pellworm sichert die ärztliche Versorgung ab sofort durch ein gemeindeeigenes Medizinisches Versorgungszentrum. Die Gemeindevertreter der Insel haben die entsprechenden Beschlüsse gefasst und die Ärztegenossenschaft Nord mit dem Management beauftragt. Ein Mitarbeiter der Genossenschaft wird Geschäftsführer der gGmbH, die am 7. Juli ihren Betrieb aufgenommen hat.

Der Allgemeinmediziner Dr. Uwe Kurzke hatte die Inselbewohner über Jahrzehnte in seiner Einzelpraxis ärztlich versorgt. Einen Nachfolger für seine Praxis hatte er jedoch nicht finden können. Die Betreibergesellschaft hat den Zuschlag für den frei gewordenen Arztsitz erhalten und besetzt das Medizinische Versorgungszentrum nun mit zwei Internisten, die früher in Schleswig tätig waren und jeweils 20 Sprechstunden pro Woche auf Pellworm leisten werden.

Hinzu kommt eine Assistentin, die schon mit Kurzke gearbeitet hat und nach erfolgreicher Facharztprüfung im kommenden Jahr auch vor Ort bleiben möchte. "Es gibt noch weitere Kandidaten, die Interesse an einer Tätigkeit auf Pellworm haben", sagte Thomas Rampoldt von der Ärztegenossenschaft Nord, die, wie berichtet, auch die Geschäfte des kommunalen Ärztezentrums in Büsum führt.

Die rechtlichen Grundlagen der Modelle Büsum und Pellworm unterscheiden sich. Die kommunale Eigeneinrichtung in Büsum wird auf Grundlage des Paragrafen 105 SGB V betrieben. Hierfür musste ein Antrag an die KV gestellt werden, die eine drohende Unterversorgung für die Region feststellte und deshalb die Einrichtung bezuschusst.

Für Pellworm wurde der Sitz dagegen ausgeschrieben und das MVZ auf Grundlage des Paragrafen 95 SGB V gegründet. (di)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

MVZ

Augenärzte stellen sich gegen Investoren mit Marktmacht

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Knappe ärztliche und Pflege-Ressourcen

Wie die Peritonealdialyse die Personalprobleme lindern könnte

Kongress-Motto „Resilienz“

DGIM-Präsident Galle: Wie Kollegen den Kopf frei bekommen

Alternatives Versorgungsmodell

Wenn der „Zuhause-Arzt“ alle Hausbesuche übernimmt

Lesetipps
Frühgeborenes Baby schlafend im Inkubator auf der Intensivstation mit angeschlossenen Überwachungskabeln.

© Toshi Photography / stock.adobe.com

Frühgeburt

Frühgeborene: Was bringen Probiotika?

Auch einem CT-Bild ist ein Prostata-Karzinom markiert.

© samunella / stock.adobe.com

Aktualisierung der S3-Leitlinie

Früherkennung von Prostatakrebs: Tastuntersuchung vor dem Aus