Neuer Modellstudiengang

MHH startet Initiative für Allgemeinmedizin

Vor dem Hintergrund des drohenden Hausärztemangels setzt die MHH auf einen Modellstudiengang.

Veröffentlicht:

HANNOVER. Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) will den Medizinstudierenden das Fach Allgemeinmedizin früher im Studium nahe bringen.

"Ab Herbst dieses Jahres wird das Fach durchgängig vom ersten bis zum letzten Studienjahr im Modellstudiengang "HannibaL" unterrichtet, mit Schwerpunkt vom dritten bis fünften Studienjahr", teilt die MHH mit.

"Bis jetzt haben wir das Fach Allgemeinmedizin erst relativ spät, im fünften Studienjahr, als eigenes Fach vorgestellt", sagt der Studiendekan der MHH, Professor Ingo Just, der "Ärzte Zeitung". "Unser Ziel ist es, Generalisten auszubilden. Die Spezialisierung erfolgt später im Beruf."

Aufbauendes Modul im dritten und vierten Jahr

Das Fach Allgemeinmedizin wird im MHH-Modellstudiengang HannibaL ab dem Studienjahr 2013/2014 wie folgt unterrichtet: In den ersten beiden Jahren können die Studierenden Allgemeinmedizin als freiwilliges Wahlfach belegen und zwei Jahre lang einen Patienten in einer hausärztlichen Praxis begleiten.

Außerdem sei das Fach an den Pflichtmodulen Propädeutikum und Diagnostische Methoden beteiligt, hieß es.

Im dritten und vierten Jahr komme jeweils ein aufbauendes Modul mit Vorlesungen und Seminaren dazu, bevor die Studierenden dann im 5. Studienjahr ihr zweiwöchiges Blockpraktikum Allgemeinmedizin in einer von insgesamt 200 hausärztlichen Lehrpraxen der MHH absolvieren.

Außerdem sei die Allgemeinmedizin im fünften Studienjahr an den Fächern Palliativmedizin und Geriatrie sowie an dem Modul Differenzialdiagnostik und Therapie beteiligt.

Allgemeinmedizinisches Grundverständnis vermitteln

Im sechsten und letzten Studienjahr können die Studierenden dann einen Teil ihres Praktischen Jahres in einer allgemeinmedizinischen Lehrpraxis absolvieren.

Die Umstellung soll angehenden Ärzten ein allgemeinmedizinisches Grundverständnis vermitteln und sie auch vor dem Hintergrund des Hausärztemangels durch gute Lehre für das spätere Berufsfeld Allgemeinmedizin interessieren, hieß es.

Die Idee sei vor dem Hintergrund des drohenden Hausärztemangels entwickelt worden. "Außerdem haben die Studierenden in unseren laufenden Studienevaluationen bedauert, dass sie im Studium erst so spät mit dem Fach Allgemeinmedizin in Berührung kommen", begründete Just den Schritt der MHH. (cben)

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Therapie

Die Chancen der Vitamin-C-Hochdosis-Therapie nutzen

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Medizinischer Infusions-Tropf mit buntem Hintergrund

© Trsakaoe / stock.adobe.com

Hochdosis-Therapie

Vitamin C bei Infektionen und Long-COVID

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Maximale Vitamin-C-Blutspiegel nach oraler (blau) und parenteraler (orange) Tagesdosis-Gabe.

© Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH

Vitamin-C-Infusion

Parenterale Gabe erzielt hohe Plasmakonzentrationen an Vitamin C

Anzeige | Pascoe pharmazeutische Präparate GmbH
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Abb. 1: Risikoreduktion durch Bempedoinsäure gegenüber Placebo in der CLEAR-Outcomes-Studie für den primären 4-Komponenten-Endpunkt (A) und den sekundären 3-Komponenten-Endpunkt (B) stratifiziert nach Diabetes-Status

© Springer Medizin Verlag

Diabetes mellitus

Bempedoinsäure: Benefit für Hochrisiko-Kollektive

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Daiichi Sankyo Deutschland GmbH, München
Abb. 1: Studie DECLARE-TIMI 58: primärer Endpunkt „kardiovaskulärer Tod oder Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz“ in der Gesamtkohorte

© Springer Medizin Verlag GmbH, modifiziert nach [4]

Diabetes mellitus Typ 2

Diabetes mellitus Typ 2 Präventiv statt reaktiv: Bei Typ-2-Diabetes mit Risikokonstellation Folgeerkrankungen verhindern

Sonderbericht | Beauftragt und finanziert durch: AstraZeneca GmbH, Hamburg
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Nachgefragt bei Kammern und KVen

Dass Behandlungen abgelehnt werden, kommt selten vor

Zwei Phase-III-Studien gescheitert

Semaglutid wirkt nicht gegen Alzheimer

Lesetipps
Fünf Menschen im Wartezimmer.

© Tyler Olson / stock.adobe.com

Einteilung in fünf Gruppen

Diabetes: Risiken für Komorbiditäten vom Subtyp abhängig