Der Versicherungsfall

Mediator am besten selbst aussuchen

Konfliktlösung über einen Mediator - das hilft, Kosten zu sparen. Bei der Auswahl des Vermittlers sind jedoch einige Punkte zu beachten.

Veröffentlicht:

Frage: Ich habe eine Auseinandersetzung mit dem Vermieter meiner Praxis. Mein Rechtsschutzversicherer hat mir empfohlen, es zunächst mit einem Mediationsverfahren zu versuchen. Soll ich mich darauf einlassen?

Antwort: Zur Konfliktlösung kann die Mediation durchaus sinnvoll sein. Sie spart Kosten und bringt oft schneller eine Entscheidung als ein Gerichtsverfahren - und sie ist eher für beide Seiten akzeptabel.

Allerdings sollten Sie vorab klären, ob der Versicherer selbst den Mediator aussuchen will. Das sehen viele Policen inzwischen vor. Besser ist, wenn sich die beteiligten Parteien auf einen Mediator einigen.

Vorsicht ist insbesondere dann geboten, wenn die Versicherer eigene Mitarbeiter einsetzen, die sie zu Mediatoren geschult haben.

Dabei sei die Gefahr groß, dass bei der Mediation das Interesse des Versicherers im Vordergrund steht, die Kosten möglichst gering zu halten, warnt Fachanwalt Dr. Klaus Schneider, Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Versicherungsrecht im Deutschen Anwaltverein.

"Das ist aus unserer Sicht inakzeptabel, weil die Unabhängigkeit des Mediators oberstes Gebot ist."

Skeptisch sehen die Anwälte auch die sogenannte Shuttle-Mediation, die manche Versicherer ihren Kunden nahelegen. Dabei bringt der Mediator die Streithähne nicht zum Gespräch zusammen, sondern telefoniert jeweils mit ihnen.

"Mit echter Mediation hat das nichts mehr zu tun." Die Anwälte warnen davor, ohne anwaltliche Beratung in eine Mediation zu gehen, zumindest dann, wenn es um hohe Streitwerte oder existenzielle Fragen geht. (iss)

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