Neuer gematik-Chef Elmer verspricht mehr Offenheit

Der Startschuss für erste Online-Funktionen der neuen Gesundheitskarte soll bald fallen, kündigt die gematik an.

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BERLIN (af). Mit einer Charme-Offensive will die gematik ihr ramponiertes Bild in der Öffentlichkeit korrigieren. "Wir suchen die Kommunikation gerade mit denjenigen, für die die Karte etwas bringen soll, also mit Patienten und Versicherten", sagte der neue Hauptgeschäftsführer der gematik, Professor Arno Elmer.

Elmer sprach bei einem Fachgespräch der Fraktion Die Linke in Berlin. Die gematik ist eine Gesellschaft der Spitzenverbände der Selbstverwaltung, die die elektronische Gesundheitskarte und eine Infrastruktur zum sicheren Austausch von Daten zwischen Akteuren des Gesundheitswesens konzipiert.

Elmer kündigte an, die gematik werde zunächst die Online-Aktualisierung der Versichertenstammdaten und die "qualifizierte elektronische Signatur" ausschreiben.

Ärzte sind misstrauisch

Die Dokumente für die Industrie würden derzeit erstellt. Auch am Projekt "elektronische Fallakte" sei die Gesellschaft dran. Er rechne damit, dass die gematik "in Kürze" mit einem Industriewettbewerb loslegen könne, sagte Elmer.

Bei der Diskussion wurde erneut deutlich, dass niedergelassene Ärzte und gesetzlich Versicherte der elektronischen Gesundheitskarte und ihrer Einbindung in ein Datenaustauschnetz mit Misstrauen gegenüberstehen.

"Wir müssen eine Risikodebatte führen", sagte Kai Uwe Steffens vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung.

Die Ärzte fürchteten Eingriffe in das Arzt-Patienten-Verhältnis, sagte Norbert Butz, der die Bundesärztekammer (BÄK) in der gematik vertritt.

Die BÄK wolle Ärzte darin unterstützen, dass sie die Vertraulichkeit von Patientendaten in der zunehmenden Vernetzung und Ausdifferenzierung des Gesundheitswesens wahren könnten.

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