Kommentar

Niederlassung mit Anlauf?

Hauke GerlofVon Hauke Gerlof Veröffentlicht:

Die aktuelle Umfrage des Hartmannbundes unter Assistenzärzten zeigt einmal mehr die Skepsis des Nachwuchses vor der Niederlassung in eigener Praxis.

Demnach streben zwar mehr als die Hälfte der befragten Assistenzärzte eine Arbeit in der ambulanten Medizin an, aber nur knapp 27 Prozent beabsichtigen, sich in eigener Praxis niederzulassen, ebenso viele wollen sich in einem MVZ oder in einer Praxis anstellen lassen.

Das muss nun nicht gleich heißen, dass die freiberuflich tätigen Ärzte vom Aussterben bedroht sind. Denn wer einmal in der ambulanten Medizin angekommen ist, nimmt die Niederlassung in eigener Praxis im zweiten Anlauf oft doch noch ins Visier.

So ist aus manchen KV-eigenen Praxen zu hören, dass angestellte Ärzte beim Abgleich ihres Gehaltszettels mit den Honorarbescheiden, die eine Praxis für die Betreuung derselben Patienten bekommen würde, leicht in Versuchung kommen, doch in die Selbstständigkeit zu gehen.

Hinzu kommt, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durchaus auch in eigener Praxis erreicht werden kann, selbst in Einzelpraxen.

Die Umfrage zeigt damit nicht zuletzt, dass Ärzte, die ihren Praxissitz abgeben wollen, einen langen Atem brauchen. Der Verkauf von Einzelpraxen führt häufig über den Umweg einer Kooperation - die mit der Anstellung eines jungen Kollegen beginnen kann.

Solche Kooperationen zu erleichtern ist eine der Aufgaben der Selbstverwaltung - und des Gesetzgebers. Es wäre ein Baustein für die Sicherung der Versorgung auch in ländlichen Gebieten.

Lesen Sie dazu auch: Einzelkämpfer adé: Junge Ärzte wollen in Teams arbeiten

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Mehr als ein oberflächlicher Eingriff: Die Krankenhausreform verändert auch an der Schnittstelle ambulant-stationär eine ganze Menge.

© Tobilander / stock.adobe.com

Folgen der Krankenhausreform für niedergelassene Ärztinnen und Ärzte

Die Klinikreform bringt Bewegung an der Schnittstelle zwischen Praxen und Krankenhäusern

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: der Deutschen Apotheker- und Ärztbank (apoBank)
Dr. med. Gerhard M. Sontheimer (ANregiomed, Region Ansbach) und Holger Baumann (Kliniken der Stadt Köln, v.l.) haben in der Praxis gute Erfahrungen mit Systempartnerschaften gemacht.

© Philips

Mehr Spielraum für moderne Prozesse in der Klinik

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Philips GmbH Market DACH, Hamburg
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

Wie Ärzte in Stresssituationen richtig reagieren können

Verschmutzte Luft

Was Reinigungsmittel in der Lunge anrichten können

Krebs in Deutschland

Bei zwei Krebsarten nahm die Sterblichkeit am stärksten ab

Lesetipps
Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“