Kooperation

Niedersachsen setzt auf Vernetzung

In Gesundheitsregionen sollen Ärzte mit anderen Gesundheitsberufen kooperieren. Delegation ärztlicher Leistungen heißt das Ziel im Nordwesten.

Veröffentlicht:

HANNOVER. Niedersachsen will das Konzept der Zukunftsregionen Gesundheit erweitern. An die Stelle der drei Gesundheitsregionen im Land, der Landkreise Emsland, Heidekreis und Wolfenbüttel, die Ende des Jahres auslaufen, sollen sogenannte "Gesundheitsregionen Niedersachsen" treten.

"Mir ist wichtig, dass Lösungen aus der Region für die Region entwickelt werden", sagte Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin Cornelia Rundt (SPD) bei der Auftaktveranstaltung in Hannover vor Vertretern fast aller niedersächsischen Landkreise und kreisfreien Städte.

Das Projekt biete die große Chance, die Gesundheitsakteure aus den unterschiedlichen Bereichen - ambulant, stationär, Pflege und andere - auf kommunaler Ebene an einen Tisch zu holen und die Versorgungsabläufe im Sinne der Patienten aufeinander abzustimmen, erklärte sie.

Rundt setzt vor allem auf Kooperation und Vernetzung in den Regionen. "Denn genau diese Aspekte haben sich in den vergangenen drei Jahren in den Zukunftsregionen Gesundheit bewährt", sagt ihre Sprecherin Heinke Traeger. "Wir haben gesehen, dass die Versorgung auf dem Land gemeinsam oder gar nicht funktioniert."

Die Delegation ärztlicher Aufgaben und die Teamarbeit sollen also in den Mittelpunkt der Versorgung in den Regionen rücken.

Hausärzte sollen entlastet werden

"Anbieter aus dem Gesundheitsbereich sollen sich stärker untereinander und auch mit nichtärztlichen Gesundheitsberufen austauschen und vernetzen", hieß es. So sollen Hausärzte entlastet und Fachkräfte in Pflege und ärztlicher Versorgung gewonnen werden.

Die Projektplanungen sehen zwei Förderstränge vor: Bis zu 25.000 Euro pro Region für eine Anschubfinanzierung und eine noch nicht bezifferte Schwerpunkt-Förderung beispielhafter Projekte.

"Idealerweise decken diese spezifische regionale oder lokale Bedürfnisse ab und sind zugleich auch in ihren Grundstrukturen übertragbar auf andere Regionen", hieß es. Für Anfang 2014 sind vier regionale Veranstaltungen geplant, um das Projekt in die Fläche zu bringen.

Jeder Landkreis kann sich künftig mit besonderen Projekten um das Fördergeld des Landes, der Kassen und der KV Niedersachsen bewerben. Der Landeszuschuss beträgt 600.000 Euro pro Jahr von 2014 bis 2017. Die AOK Niedersachsen und die KV steuern je 150.000 Euro im Jahr bei.

Auch andere Krankenkassenarten haben signalisiert, Geld zuzuschießen, teilte das Gesundheitsministerium mit. Weitere Projektpartner sollen für eine Beteiligung gewonnen werden. Das Geld ist aber noch nicht frei, sagte Traeger.

"Erst Mitte Dezember wird das Landesparlament über den Haushalt entscheiden. Erst dann werden wir die Förderkriterien festlegen." (cben)

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Missbrauch von Kooperationsform

LSG Potsdam: Praxisgemeinschaft darf nicht wie BAG geführt werden

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Let‘s talk about...

Tabuthema Sex: Wie spricht man es in der Sprechstunde an?

Blutzuckervariabilität

Wie die Time Below Range das Diabetes-Management verbessert

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt