Nutzer fordern mehr Transparenz beim Datenschutz im Internet

Nur ein Drittel der Internet-Nutzer liest die Datenschutzbestimmungen von Online-Anbietern. Microsoft sieht auch die Unternehmen in der Pflicht, durch Vereinfachung Abhilfe und Akzeptanz zu schaffen.

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Wer skeptisch die Bestimmungen der Online-Anbieter liest, weiß, wie diese mit seinen persönlichen Daten umgehen.

Wer skeptisch die Bestimmungen der Online-Anbieter liest, weiß, wie diese mit seinen persönlichen Daten umgehen.

© Jake Hellbach/fotolia.com

UNTERSCHLEIßHEIM/BERLIN (dpa). Beim Datenschutz sehen die Internet-Nutzer in Deutschland einer aktuellen Studie zufolge noch viel Handlungsbedarf. Während 71 Prozent der Befragten dafür den Gesetzgeber in der Pflicht sehen, meint jeder zweite auch, sich selbst in Eigenverantwortung um mehr Datensicherheit kümmern zu müssen.

Mit den Datenschutzbestimmungen vieler Online-Anbieter sind knapp zwei Drittel der Befragten (61 Prozent) allerdings unzufrieden und wünschen sich mehr Klarheit. Das geht aus einer repräsentativen Studie von TNS Infratest hervor, die Microsoft als Auftraggeber vorgestellt hat.

Für die repräsentative Studie hat TNS Infratest im Auftrag von Microsoft insgesamt 1137 Internetnutzer ab 14 Jahren in Deutschland befragt. Die Studie zum Thema "Datenschutz im Internet" wurde seit 2009 bereits zum dritten Mal erstellt.

"Wir brauchen beim Datenschutz eine größere Transparenz, damit der Nutzer zum Herrn seiner Daten wird", sagt Severin Löffler, Manager bei Microsoft Deutschland. "Er muss genau wissen, welche Daten gesammelt und wie sie verwendet werden."

Problematisch sei aber, dass rund ein Drittel die jeweiligen Datenschutzbestimmungen von Anbietern überhaupt nicht liest, da sie als zu kompliziert und umfangreich angesehen werden. "Das ist sehr kritisch", sagt Löffler.

Er sieht dabei auch die Anbieter in der Pflicht: "Wir müssen die Bestimmungen einfacher machen." Dabei müsse ein Mittelweg gefunden werden zwischen übersichtlicher Info und ausführlichen Erläuterungen. Ein allgemeines Datenschutzsiegel, das 52 Prozent der für die Studie Befragten für sinnvoll halten, wäre dabei ein hilfreiches Instrument.

Dieses müsse von einer unabhängigen Institution verliehen und überwacht werden. "Eine solche Datenschutz-Stiftung ist schon länger in der Diskussion." Diese könne sich über die föderalen Grenzen hinweg für einheitliche Datenschutzbestimmungen stark machen.

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