2019

OTC-Geschäft legt um fast drei Prozent zu

Gesundheitsbewusstsein und Selbstmedikation sind eine sichere Bank: Der OTC-Markt wächst stetig, wenn auch saisonal volatil.

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Frankfurt/Main. Eine schwache Erkältungssaison hat im vorigen Jahr das OTC-Geschäft der stationären sowie der Versandapotheken leicht abgebremst. Nach 4,5 Prozent Vorjahreswachstum verzeichnet das Beratungsunternehmen Iqvia für das jüngste Berichtsjahr nurmehr 2,9 Prozent Plus – auf insgesamt rund 9,4 Milliarden Euro zu tatsächlichen Verkaufspreisen.

Wie in den Vorjahren konnte der Versandhandel überproportional zulegen – an den Marktanteilen änderte sich jedoch nichts: Nach Umsatz kamen die Versandapotheken mit 1,5 Milliarden Euro (+6,7 Prozent) wie schon im Vorjahr auf 16 Prozent am bundesweiten Geschäft mit nicht-rezeptpflichtigen Arzneimitteln und Nahrungsergänzungsmitteln.

Die stationären Verkäufe konnten laut Iqvia trotz Stagnation der abgegebenen Packungsmenge um 2,2 Prozent auf 7,8 Milliarden Euro zulegen. „Das unterstreicht den Trend zu hochpreisigeren Produkten in der Offizin“, heißt es zur Erläuterung. Das Gros des OTC-Marktes – rund 7,8 Milliarden Euro (+3,0 Prozent) – geht den Angaben zufolge auf die Selbstmedikation zurück.

Starke Nachfrage nach Antiallergika

Prägend für den rezeptvermittelten Umsatz sei insbesondere die geringere Nachfrage nach Erkältungs- und Grippemitteln im ersten Quartal gewesen, die auch durch eine vergleichsweise starke Nachfrage nach Antiallergika infolge früh einsetzenden Pollenflugs nicht voll kompensiert wurde.

Als neuesten OTC-Trend berichtet Iqvia den – trotz umstrittener Wirksamkeit – zunehmenden Abverkauf Cannabidiol haltiger Nahrungsergänzungsmittel. Die Umsätze solcher Produkte vervielfachten sich von rund einer Million Euro im Vergleichsjahr 2018 auf 17 Millionen Euro. Gemessen an den Top-Kategorien ist das freilich noch verschwindend wenig.

Der meiste OTC-Umsatz wurde 2019 mit Erkältungspräparaten und Atemwegstherapeutika erzielt, die in einer Kategorie zusammengefasst sind, 2,1 Milliarden Euro (+1,2 Prozent). An zweiter Stelle folgen Schmerzmittel und Muskel-/Gelenkmittel mit knapp 1,4 Milliarden Euro (+2,0 Prozent), an dritter Stelle Verdauungspräparate mit 1,3 Millionen Euro (+2,4 Prozent). (cw)

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