Uniklinikum Düsseldorf

Offener Brief an Landesvater als Druckmittel

Die Streiks am Universitätsklinikum Düsseldorf könnten sich negativ auf notwendige Op und Krebstherapien auswirken, schreiben leitende Ärzte.

Veröffentlicht:

KÖLN. Im lange andauernden Streik des Pflegepersonals am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) haben mehr als 40 Direktorinnen und Direktoren von Kliniken und Instituten zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen: In einem offenen Brief bitten sie den nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU) um Vermittlung.

Fast die komplette Klinik ist von dem Arbeitskampf für mehr Personal und zur Entlastung der Mitarbeiter betroffen. Zurzeit werden dort statt über 1100 Menschen nur noch 750 versorgt, Stationen wurden zusammengelegt.

"Es berührt uns zutiefst, seit Wochen die gravierenden Folgen des Streiks für unsere Patienten hilflos erleben zu müssen", schreiben die Ärzte jetzt in dem offenen Brief. Die Notaufnahme sei zeitweise von der Notfallversorgung abgemeldet, wodurch Einschränkungen für Patienten entstehen könnten.

"Es steht unmittelbar bevor, dass dringlich notwendige Operationen nicht mehr zeitnah durchgeführt werden können und zeitkritische Krebstherapien nur verzögert stattfinden", lautet die drastische Warnung.

Die Gewerkschaft begrüßt das von den Ärzten ausgesandte Alarmsignal, dass es so nicht weitergehen könne, sagt Jan von Hagen, der bei Verdi NRW für Krankenhäuser zuständig ist. "Wir sind allerdings enttäuscht, dass es so ein Signal im Alltag nicht gibt, wenn die Pflegenden Überlastungen melden."

Von Hagen kritisiert, dass die UKD-Leitung eine Notdienstvereinbarung für die Streikdauer nicht unterzeichnen wollte. Eine entsprechende Vereinbarung funktioniere gut an der Essener Uniklinik, die ebenfalls bestreikt wird.

Das UKD betont seine Gesprächsbereitschaft. "Wir sind offen für substanzielle und konkrete Verhandlungen", sagt Kliniksprecher Stefan Dreising. Einigkeit gebe es bei Maßnahmen, die langfristig wirken, berichtet von Hagen. "Wir brauchen aber Dinge, die schon ab Herbst wirken." (iss)

Lesen Sie dazu auch den Kommentar: Unikllinik-Streik: Wichtiges Signal

Jetzt abonnieren
Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Leitartikel

Datenschutz ist zugleich auch Praxisschutz

Netzwerk-Metaanalyse von 139 Studien

Gonarthrose: Viele Optionen, doch nur wenige funktionieren

Chronisches Kreuzweh

Studie: Rauchen lässt den Rücken schmerzen

Lesetipps
Schwindel kann viele unterschiedliche Ursachen haben. Mit den richtigen Fragen kommt man aber zur richtigen Diagnose.

© Andrey Popov / stock.adobe.com

BAM-Kongress 2025

Schwindel in der Hausarztpraxis: Fünf Fragen zur Ursachenfindung

Prophylaktische Maßnahmen sind der beste Weg, um Infektionen bei Krebspatientinnen und -patienten zu verhindern. Während und nach ihrer Chemotherapie sind sie dafür besonders anfällig. (Symbolbild)

© RFBSIP / stock.adobe.com

Vorbeugen ist besser als heilen

Wie die Infektionsprophylaxe bei Krebspatienten gelingt

Die Ärzte Zeitung hat jetzt auch einen WhatsApp-Kanal.

© prima91 / stock.adobe.com

News per Messenger

Neu: WhatsApp-Kanal der Ärzte Zeitung