Arztrechnung

PKV-Versicherte lassen gerne prüfen

Privatversicherte haben ein höheres Interesse, ihre Arztrechnungen prüfen zu lassen. Das zumindest ist der Eindruck der Universa. Aber noch einen anderen Trend hat der Versicherer ausgemacht: Ärzte rechnen immer mehr Leistungen ab.

Veröffentlicht:
Arztrechnung - bitte einmal prüfen!

Arztrechnung - bitte einmal prüfen!

© suedraumfoto / imago

KÖLN (iss). Privatversicherte haben ein steigendes Interesse daran, ihre Arztrechnungen vor der Bezahlung vom privaten Krankenversicherer überprüfen zu lassen.

"Gerade Versicherte mit einem hohen Selbstbehalt wollen die Sicherheit haben, dass mit der Rechnung alles in Ordnung ist", sagt Tommy Unger, Hauptabteilungsleiter bei der Universa.

Kunden des Nürnberger Unternehmens haben seit Längerem die Möglichkeit, Rechnungen kostenfrei checken zu lassen.

Stößt der Versicherer auf gebührenrechtliche Unklarheiten, bietet er an, sich direkt mit dem Arzt in Verbindung zu setzen. "Die überwiegende Mehrheit nimmt dieses Angebot an", sagt Unger.

In den meisten Fällen geht es dabei um Fälle, bei denen GOÄ-Ziffern unberechtigterweise nebeneinander abgerechnet werden oder bei denen Indikation und Ziffer nicht übereinstimmen. Oft lägen die Probleme in der Gebührenordnung selbst begründet, sagt er.

Die Universa registriert die Tendenz, dass der von den Ärzten abgerechnete Leistungsumfang zunimmt. Einzelnen Ärzten gehe es offensichtlich um eine gezielte Umsatzsteigerung, sagt er. Das sei aber nicht die Regel. "Beim Gros der Ärzte stimmt die Abrechnung."

Neben der Rechnungsprüfung stoßen auch die anderen Angebote im Leistungs- und Gesundheitsmanagement nach Angaben Ungers bei den Kunden der Universa auf gute Resonanz.

Das gilt etwa für die Direktabrechnung mit den Apotheken, wenn Kunden teure Medikamente benötigen. "Gerade chronisch Kranke, die bei uns einen festen Ansprechpartner haben, nehmen das wahr."

Das Angebot stehe aber jedem Versicherten offen und werde unbürokratisch gehandhabt. "Wir sehen das als Service für unsere Mitglieder."

Seit rund fünf Jahren bietet das Unternehmen chronisch Kranken in den Bereichen Asthma, Brustkrebs, Diabetes und Herzerkrankungen strukturierte Behandlungsprogramme an. Die Teilnahmequote betrage im Schnitt 20 bis 30 Prozent, berichtet Unger.

Dabei gibt es bei der Universa eine interessante Entwicklung: Von den Erkrankten, die vom Versicherer auf die Behandlungsprogramme aufmerksam gemacht werden, nehmen mehr Männer als Frauen das Angebot an.

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Vertreterversammlung

KV Nordrhein ruft Schiedsamt wegen Honorarvolumen 2026 an

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Symposiums v.l.n.r.: Professor Karl Broich (BfArM), Dr. Jürgen Malzahn (AOK-Bundesverband), Dr. Christine Mundlos (ACHSE e.V.), Hauke Gerlof (Ärzte Zeitung), Dr. Johanna Callhoff (DRFZ), Professor Christoph Schöbel (Ruhrlandklinik, Universitätsmedizin Essen), Privatdozent Dr. Christoph Kowalski (Deutsche Krebsgesellschaft), Dr. Peter Kaskel (Idorsia)

© Thomas Kierok

ICD-11: Die Zeit ist reif für die Implementierung

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Idorsia Pharmaceuticals Germany GmbH, München
Abb. 1: Bei erfolgreich therapierter Sialorrhö ist Teilhabe wieder leichter möglich

© Olesia Bilkei / stock.adobe.com [Symbolbild]

Glycopyrroniumbromid bei schwerer Sialorrhö

Wirtschaftliche Verordnung durch bundesweite Praxisbesonderheit

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Proveca GmbH, Düsseldorf
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Früherkennung

PSA-basiertes Prostatakrebs-Screening: Langzeitdaten belegen Nutzen

Red Flags

Rückenschmerz: Wer muss sofort ins MRT?

Lesetipps
Arbeiten an der Zukunft der Hausarztpraxis Nürnberg-Fischbach: Dr. Nicolas Kahl und Nicki Maurer.

© Torsten Fricke

Erfolgreiche Teamarbeit

HÄPPI: So gelingt die Delegation in Hausarztpraxen

Vier mittelalte Frauen laufen gemeinsam über eine Wiese und lachen.

© Monkey Business / stock.adobe.com

Wechseljahre

5 Mythen rund um die Perimenopause: Eine Gynäkologin klärt auf